München – Die Management-Philosophie bei Premiere wird sich mit dem Wechsel an der Unternehmensspitze wohl deutlich ändern: Der Instinktmanager Georg Kofler geht, und der rationale Finanzexperte Michael Börnicke kommt.
In einem Interview mit der „Financial Times Deutschland“ (FTD) hob der bereits vorgestellte Börnicke hervor, dass er bis 2010 die Rendite des Senders auf 20 bis 30 Prozent steigern will. Diese Aussagen sind ähnlich ehrgeizig wie die Koflers in den vergangenen Jahren, nur dass hier eben ein auf Bilanzen orientiertes Denken stärker in den Vordergrund rückt. Derzeit liegt das Verhältnis zwischen Gewinn und eingesetzten Kapital (Rendite) bei knapp zehn Prozent.
Dabei soll nicht nur der Fußball helfen. Gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) verwies Börnicke auf das hochauflösende Fernsehen (HDTV) sowie die neue Satellitenplattform Premiere Star. „Mit einer stabilen Führung sind Margen in diesem Bereich möglich“, sagte Börnicke der „FTD“. „Ich werde versuchen, die extremen Ausschläge des Aktienkurses, die es bisher gab, zu vermeiden.“ Mehr Stabilität, eine ruhige Hand – Börnicke tritt von Anfang an dezidiert aus dem Schatten seines Vorgängers Georg Kofler.
Noch klarere distanzierte sich Börnicke im Interview mit der „FAZ“. „Kofler wollte die hundert Meter unter zehn Sekunden laufen, ich bin mehr Marathonläufer und stehe für langfristige Perspektiven. Ich will Premiere zu mehr nachhaltigem Wachstum führen“, erklärte der neue Mann an der Premiere-Spitze.
Michael Börnicke war bisher der Finanzvorstand bei Premiere und wird ab dem 1. September die Verantwortung bei dem Münchener Pay-TV-Sendehaus übernehmen. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Georg Kofler hatte Anfang der Woche überraschend seinen Rücktritt erklärt. [lf]
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