Premiere senkt Verluste weiter als geplant

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Hamburg – Der deutsche Medienmarkt wird sich nach Ansicht von Premiere-Geschäftsführer Georg Kofler durch den Einstieg etlicher Finanzinvestoren „schneller verändern als bisher“.

Die Ära dieser „verschnarchten, feudalistischen Familienunternehmen, wie sie bislang das deutsche Mediengeschäft regiert haben, geht bald zu Ende“, sagte Kofler dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Unternehmerische Modelle wie bei Bertelsmann seien in Zukunft sicher „belächelte Ausnahmen“, sagte der Chef des Bezahlsenders voraus.
 
Bis Ende nächsten Jahres soll Premiere laut Kofler mindestens 3,2 Millionen Kunden haben. Für 2003 rechnet er trotz eines „nicht berauschenden“ Weihnachtsgeschäfts mit mehr als 2,9 Millionen Abonnenten. Dabei werde der operative Verlust unter 20 Millionen Euro liegen. Erst Ende Oktober hatte das Unternehmen seine Prognose für den operativen Verlust auf 30 von 40 Mio. Euro verringert. Premiere war ursprünglich von einem Verlust von 80 Mio. Euro ausgegangen und hatte die Prognose dann in mehreren Schritten gesenkt. Im dritten Quartal hatte Premiere erstmals einen operativen Gewinn erwirtschaftet. 2004 wolle er eine positive Jahresbilanz liefern. Ein Börsengang werde 2005 geprüft, sagte Premiere-Teilhaber Kofler.
 
Eine Rückkehr zu Pro Sieben, das er einst als angestellter Manager mit aufbaute, wollte Kofler in dem Interview nicht ausschließen. „Ich bin eine Spielernatur, wohlwissend, dass da in nächster Zeit nichts passieren wird.“ Der deutsche Medienmarkt werde sich dank des Einstiegs etlicher Finanzinvestoren jedoch schneller verändern als bisher. „Die Ära dieser verschnarchten, feudalistischen Familienunternehmen, wie sie bislang das deutsche Mediengeschäft regiert haben, geht bald zu Ende“, sagte er wörtlich. [fp]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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