München – Das derzeit hohe Zuschauer-Interesse an TV-Serien will auch der Abo-Sender Premiere für sich nutzen. Dabei hofft Premiere auf mehr Exklusivität beim Rechteeinkauf, da Eigenproduktionen zu teuer sind.
So sagte der Premiere-Vorstandsvorsitzende Michael Börnicke gegenüber dem Branchen-Portal „DWDL“, dass er sich eigenproduzierte Serien in absehbarer Zeit nicht vorstellen könne.
„Für eine vollständig eigenproduzierte Serie müssen sie nicht nur Millionenbeträge für die Produktion in die Hand nehmen. Sie müssen sie auch mit unglaublichem Aufwand bewerben, um mit einer dem Publikum noch unbekannten Serie Abonnenten zu gewinnen“, sagte Börnicke gegenüber „DWDL“.
Da unterscheide sich der deutsche Pay-TV-Markt ganz deutlich von den USA, wo HBO oder Showtime konstant eigene Serien produzieren. „Der deutsche Markt ist vergleichsweise klein, da können Sie im Pay-TV keine Serien in Spielfilmqualität selbst produzieren“, dämpft Börnicke die Erwartungen an seinen Sender.
So muss Premiere darauf bauen, US-Trends schnell zu erkennen und sich die TV-Rechte frühzeitig zu sichern. Dabei will man bei dem Münchner Abo-Sender in Zukunft stärker auf Exklusivität achten, also Abstand zwischen Pay- und Free-TV-Ausstrahlung erhöhen. Auch wolle Premiere künftig mehr mit den Sendern kooperieren und im Umfeld von Serien im Free-TV in Werbeblöcken für die Ausstrahlung der aktuellen Staffel auf Premiere hinweisen. [lf]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com