Premiere: Zurück in der Gewinnzone

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Der Pay-TV-Anbieter Premiere schreibtim abgelaufenen Jahr unter dem Strich wieder schwarze Zahlen.

Premiere kann 2005 wieder ein Umsatzplus verzeichnen. Das operative Ergebnis (Ebitda) ist im Gesamtjahr um 73,5 Prozent auf 137,5 Milionen Euro gestiegen.

Das Nettoergebnis erreichte 48,7 Millionen Euro nach einem Verlust von 80,6 Millionen Euro im Vorjahr, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Damit meldet Premiere zum ersten Mal für ein volles Geschäftsjahr ein positives Nettoergebnis: eine Verbesserung um 129,3 Millionen Euro. Das Ergebnis pro Aktie stieg von minus 1,53 Euro auf plus 0,61 Euro. Auch nach Abschreibungen konnte Premiere das Ergebnis substanziell verbessern: Das Unternehmen erzielte ein Ebit von 55,9 Millionen Euro (-2,7 Millionen Euro).
 
Eine Erhöhung der Kundenzahl auf 3,57 Millionen nach 3,2 Millionen Ende 2004 spiegelt sich in einem Umsatzplus von 9,1 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro wider. Damit wuchs das Unternehmen schneller als im Vorjahr (66,2 Millionen Euro). Die operativen Kosten haben sich nur leicht um 3,5 Prozent auf 937,0 Millionen Euro (905,5 Millionen Euro) erhöht. Der Umsatz im Kerngeschäft mit Programm-Abonnements, Pay-per-View und Werbung stieg um 124,9 Millionen Euro auf 1 004,9 Millionen Euro (2004: 880,0 Millionen Euro) – ein Wachstum von 14,2 Prozent. Im Gesamtjahr 2005 verzeichnete Premiere ein Plus von 319 282 Abonnenten und zählte zum Stichtag 31. Dezember genau 3 566 454 Kunden (3 247 172) – das entspricht einer Steigerung von 9,8 Prozent.
 
Getragen vom anhaltenden Wachstum der Abonnentenzahlen stiegen die Erlöse aus Programm-Abonnements um 12,3 Prozent auf 917,7 Millionen Euro (2004: 816,9 Millionen Euro). Die Kündigungsquote ging leicht von 13,6 Prozent auf 13,5 Prozent zurück. Die Pay-per-View-Erlöse blieben im Jahr 2005 mit 27,9 Millionen Euro auf nahezu unverändertem Niveau (29,1 Millionen Euro). Die Umsätze im Bereich Werbung stiegen 2005 um 74,8 Prozent auf 59,4 Millionen Euro (34,0 Millionen Euro). Für das erfreuliche Wachstum sorgten in erster Linie steigende Erlöse aus TV-Werbung und Direktmarketing sowie Vermarktungsprovisionen für „Blue Movie“.

Premiere konnte durch den erfolgreichen Börsengang, die neue Finanzierungsstruktur und das gute Nettoergebnis das Bilanzbild substanziell verbessern. Der deutliche Anstieg des Eigenkapitals um 379,2 Millionen Euro auf 798,1 Millionen Euro (418,9 Millionen Euro) resultierte vor allem aus der im Rahmen des Börsengangs vorgenommenen Kapitalerhöhung. Zudem stärkte das positive Konzernergebnis in Höhe von 48,7 Millionen Euro die Eigenkapitalbasis.
 
Premiere hat 2005 die Konzentration auf das Kerngeschäft konsequent vorangetrieben und durch mehrere erfolgreiche Outsourcingprojekte die unternehmerische Flexibilität erhöht. 2006 erwartet Premiere weiteres Wachstum durch Fußball-WM, UEFA Champions League, Kofinanzierung von internationalen Produktionen, HDTV-Angebote und digitale Videorecorder (PDR).

Zum Teil verfehlte der Programmanbieter damit die Erwartungen von Analysten. Wie Online-Dienste berichten, hatten sie Im Schnitt mit einem Ebitda von 138,3 Mio. Euro und einem Überschuss von 61,6 Mio. Euro gerechnet. Im Schlussquartal musste Premiere noch einen Verlust von 3,3 Mio. Euro ausweisen. In den letzten drei Monaten 2004 hatte das Minus allerdings noch bei 24,8 Mio. Euro betragen. Hier hatten die Branchenexperten mit einem Gewinn von 12,6 Millionen Euro gerechnet.
 
Analysten befürchten außerdem, dass es nach dem Auslaufen der Bundesliga-Übertragungsrechte in einem halben Jahr einen Einbruch bei den Abonnements geben könnte.
 [sch]

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