Primacom-Aktionäre wiesen Angebot zurück

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Frankfurt – Die Aktionäre des hoch verschuldeten Kabelnetzbetreibers Primacom haben dem Vorstand das Vertrauen entzogen.

Wie das Handelsblatt berichtet, wiesen die Aktionäre das Angebot der Hauptgläubiger zurück, gegen Übernahme des operativen Geschäfts zu entschulden. Eine Sperrminorität der Aktionäre von 49,8 Prozent habe sich auf der Hauptversammlung gegen das Übernahmeangebot von 25 Cent je Aktie ausgesprochen, teilte Primacom-Gläubiger Apollo mit. Notwendig zur Zustimmung des Übernahmeangebotes wäre eine Drei-Viertel-Mehrheit gewesen. „Damit droht allen Aktionären nun der
Totalverlust ihres Kapitals“, erklärte Apollo.
 
Primacom wolle dazu bisher keine Stellungnahme abgeben. Ein Apollo-Sprecher sagte, es werde jetzt sondiert, wie es bei Primacom weitergehe. Aktionärsvertreter bezeichneten das Abstimmungsergebnis hingegen als Erfolg. Sie sehen für die Gesellschaft andere Alternativen und begründen dies mit den Verbesserungen im operativen Geschäft.
 
Die Aktionäre hätten auf der Hauptversammlung einem Vertrag zustimmen sollen, der vorsieht, dass die Gesellschaft das operative Geschäft sowie sämtliche Darlehensforderungen an die BK Breitband Kabelnetz Holding GmbH verkauft. Im Gegenzug sollte die BK Breitband Kabelnetz Holding sämtliche ausstehenden zweitrangigen Darlehensforderungen in Höhe von rund 448 Millionen Euro übernehmen. Gesellschafter von BK sind Apollo und JP Morgan Chase.
 
Die Aktionäre von Primacom haben nach Aussage von Christoph Öfele, Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), zudem dem Vorstand mit 52,72 Prozent das Vertrauen entzogen. Zudem kam es auf der Hauptversammlung zu einer Neubesetzung des Aufsichtsrates. In das Kontrollgremium wurden SdK-Vorstand Markus Straub und Wolfgang Preuß, der rund 14 Prozent am Primacom hält, gewählt. [lf]

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