Pro Sieben Sat 1: Deutsches Free-TV-Geschäft belastet drittes Quartal

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Der Konzernumsatz der Pro Sieben Sat 1 Media AG verzeichnete im dritten Quartal 2008 einen Rückgang um 3,3 Prozent auf 646,5 Millionen Euro (Q3 2007: 668,4 Millionen Euro).

Dies teilt die Pro Sieben Sat 1 Media AG heute mit. Der Hauptgrund hierfür sei die Umsatzentwicklung im deutschen Free-TV-Geschäft, die trotz eines befriedigenden Auftakts im dritten Quartal und großer Erfolge im Zuschauermarkt erneut deutlich unter dem Vorjahresniveau gelegen habe.

Anhaltende Schwierigkeiten, die aus der Einführung des Werbezeiten-Verkaufsmodells resultieren, prägten demnach die Buchungssituation. Erschwerend sei hinzugekommen, dass sich zum Quartalsende eine konjunkturelle Abkühlung abzeichnete. Höhere Erlöse im internationalen Free-TV-Geschäft konnten die Umsatzeinbußen im deutschen Free-TV-Markt etwas abschwächen.
 
Das um Einmaleffekte bereinigte EBITDA (recurring EBITDA) ging um 17,4 Prozent beziehungsweise 21,7 Millionen Euro auf 103,1 Millionen Euro zurück. Die Gesamtkosten (bestehend aus Herstellungs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten) sanken um 135,0 Millionen Euro auf 595,2 Millionen Euro.
 
Die Gesamtkosten waren im letzten Jahr durch Einmaleffekte von 124,4 Millionen Euro geprägt, die vor allem aus der Kartellstrafe in Höhe von 120,0 Millionen Euro resultierten. Im dritten Quartal 2008 betrugen die Einmalaufwendungen insgesamt 14,4 Millionen Euro. Diese ergaben sich der Pro Sieben Sat 1 Media AG zufolge insbesondere aus Portfoliomaßnahmen. Um Einmaleffekte bereinigt sanken die Gesamtkosten gegenüber dem dritten Quartal 2007 um 25,1 Millionen Euro auf 580,8 Millionen Euro.
 
Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der Pro Sieben Sat 1 Media AG: „Im deutschen Markt ist es uns bislang nicht gelungen, unsere hervorragende Performance im Zuschauermarkt auf dem Werbemarkt zu kapitalisieren. Das ist jetzt unsere oberste Priorität. Darüber hinaus müssen wir schnell auf die erschwerten konjunkturellen Bedingungen reagieren. Die Umsätze im internationalen Free-TV-Segment verzeichneten im dritten Quartal ein solides Wachstum. Zwar wird es auch weiterhin Teilmärkte mit guten Wachstumsraten geben, für das vierte Quartal erwarten wir aufgrund aktueller Marktdaten jedoch insgesamt eine Abschwächung. Wir werden die Rentabilität und Effizienz aller Abläufe in unserem Portfolio überprüfen und uns auf die ‚Must-Haves‘ konzentrieren, das bedeutet auf die für unser Unternehmen in diesem ungünstigen Marktumfeld wirklich wesentlichen Aktivitäten.“
 
Die Geschäftsentwicklung im Segment Free-TV International war für die Pro Sieben Sat 1 Media AG dagegen erfreulich. Die externen Umsatzerlöse stiegen demnach um 10,9 Prozent auf 174,4 Millionen Euro (Q3 2007: 157,3 Millionen Euro). Wachstumsstärkste Länder waren Dänemark (+25 Prozent), Rumänien (+20 Prozent), Ungarn (+13 Prozent) sowie Norwegen (+zwölf Prozent). Der Umsatzanstieg ergibt sich nach Auskunft des Unternehmens größtenteils aus einer Steigerung der Werbeeinnahmen.
 
Höhere Distributionserlöse sowie die positive Entwicklung von 2007 neu gestarteten Sendern haben das Umsatzwachstum zusätzlich beschleunigt. Das recurring EBITDA stieg um 15,6 Prozent beziehungsweise 5,5 Millionen Euro auf 40,8 Millionen Euro. Das EBITDA verzeichnete einen Anstieg um 33,5 Prozent oder 11,5 Millionen Euro auf 45,6 Millionen Euro. Das EBITDA im dritten Quartal 2008 beinhaltet positive Einmaleffekte in Höhe von 4,8 Millionen Euro, die zum Großteil aus dem Verkauf des skandinavischen Untertitelungsdienstes BTI resultieren.
 
Die externen Erlöse verringerten sich dagegen um 3,7 Prozent oder 4,9 Millionen Euro auf 127,9 Millionen Euro, hauptsächlich aufgrund geringerer Erlöse von 9 Live im Kerngeschäft Call-TV in Deutschland. Unverändert robust sollen sich die internationalen Aktivitäten im Bereich Radio und Premium-Pay-TV (C More) erwiesen haben. Umsatztreiber im deutschsprachigen Markt war das Online-Geschäft. Das recurring EBITDA des Segments sank um 10,6 Millionen Euro auf 19,3 Millionen Euro (-35,4 Prozent), das EBITDA verringerte sich um 10,8 Millionen Euro auf 18,9 Millionen Euro (-36,5 Prozent). [cg]

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