
Es reflektierte aus Sicht von ProSiebenSat.1 nicht die erwartete künftige Wertentwicklung des Unternehmens.
Der Vorstand und Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 hat, wie zu erwarten war, das Übernahmeangebot von Media For Europe abgelehnt. MFE hatte zuletzt nur minimal mehr als das Mindestgebot geboten. Konkret wollte MFE für ein Papier 4,48 Euro in bar sowie 0,4 MFE-A-Aktien zahlen, also 5,75 Euro, was nur minimal über dem damaligen Durchschnittswert der ProSiebenSat.1-Aktie in den drei Monaten zuvor (5,74 Euro) lag. Der rechnerische Angebotspreis liegt um rund 18 Prozent unter dem Schlusskurs vom 21. Mai 2025 von rund 7,01 Euro und reflektiere aus Sicht von ProSiebenSat.1 „nicht die erwartete künftige Wertentwicklung des Unternehmens“, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heißt. Gleichzeitig gab sich das Unternehmen auch versöhnlich. Man begrüße, dass MFE bei der Umsetzung der Strategie unterstützen wolle, heißt es – auch „Kooperationen im Kerngeschäft Entertainment“ würden befürwortet.
Ende des Monats hält ProSiebenSat.1 seine Hauptversammlung ab – dann werden auch MFE und die PPF aufeinandertreffen. Auch die PPF will mehr Anteile an ProSiebenSat.1 erwerben. Das Angebot von PPF ist deutlich besser als das von MFE – der Vorstand begrüßte es nach Bekanntwerden der Absichten. Die PPF möchte seine Anteile an ProSiebenSat.1 auf 29,9 Prozent aufstocken. So viel hält MFE derzeit.
MFE wird dennoch auf 30%+ kommen
Nach MFE-Angaben wird man aber auf jeden Fall bald mehr als 30 Prozent der Anteile halten – hierzu bestünde schon eine Zusage mit einem nicht bekannten Aktionär. Wegen des Überschreitens der 30-Prozent-Marke musste der Konzern ein Übernahmeangebot abgeben, tat dies aber eben entsprechend halbherzig. Womöglich kann man dieser ProSiebenSat.1-Empfehlung nun also ganz gut leben.
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