Die Einigung zwischen den Pay-TV-Anbietern Arena und Premiere wird auf Herstellerseite nicht so positiv gesehen wie bei den Endkunden.
Am vergangenen Donnerstag hatten die beiden Bezahlsender verkündet, dass die Sportangebote von Arena nun endlich auch via Satellit von Premierekunden abonniert werden können.
Bislang sendete man auf zwei verschiedenen Plattformen und nutzte zudem zwei unterschiedliche Verschlüsselungssysteme. Endkunden, die also beide Programme verfolgen wollten, mussten sich auch zwei Digitalreceiver zulegen. Die Satellitenplattform von Arena wird nun kaum noch neue Kunden hinzugewinnen, sondern eher Doppelabonnenten verlieren. Denn alle Premiere-Kunden mit Komplettpaket erhalten Arena seit der Einigung ohne Zusatzkosten freigeschaltet.
Dies besorgt die Hersteller von Set-Top-Boxen mit Cryptoworks-Codiersystem. Die von Arena verwendete Verschlüsselung setzt in Deutschland nur noch der Anbieter Easy-TV ein, der jedoch zum März sein Angebot einstellt. „Wir sind geschockt über die Entscheidung und wissen nicht was mit den bereits produzierten Boxen passiert“, verrät ein Hersteller, der nicht genannt werden möchte. Auch ein anderes Unternehmen ist „nicht glücklich mit der Situation“. Man hoffe, die an Arena gelieferten und noch nicht verkauften Geräte nicht wieder zurücknehmen zu müssen.
Eine softwaretechnische Umrüstung der Cryptoworks-Boxen auf das von Premiere verwendete Nagravision schlossen beide Hersteller aus. Ein solches Update sei nicht möglich, da ein Nagra-Chip auf den Geräten fehle. Zumindest die mit CI-Schnittstelle ausgerüsteten Arena-Digitalreceiver lassen sich via CI-Modul zum Premiere-Empfang aufrüsten. Doch der Anteil dieser Geräte bei den Arena-Satkunden dürfte gering ausfallen, hat Arena doch fleißig die preiswerten Boxen ohne Schnittstelle ausgeliefert. [fp]
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