Reding fordert Festlegung auf DVB-H in Europa

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Brüssel – DVB-H soll europaweit der alleinige Handy-TV-Standard werden. Dies fordert dieBrüsseler EU-Kommissarin für Medien und Informationsgesellschaft Viviane Reding in einem Schreiben an die Regierungen.

Die EU-Kommissarin will laut dem Schreiben, welches der „Financial Times Deutschland“ vorliegt, Hersteller und Regierungen von DVB-H überzeugen, um die Marktentwicklung voranzutreiben. Sollten sich die Regierungen nicht selbst zu dem Standard verpflichten, droht Reding eine Zwangslösung an.

Jedoch ist ein einheitlicher Standard nur das Eine: Zusätzlich sollen die Regierungen attraktive Frequenzen für Handy-TV freigeben, die bisher für DVB-T reserviert sind. Dabei handelt es sich um die begehrten UHF-Freqzenzen, die derzeit von Fernsehsendern genutzt werden. Im Zuge der Digitalisierung werden diese Frequenzbereiche frei. Die TV-Veranstalter sind von der Idee, diese Lizenzen abzugeben, wenig begeistert und haben bereits Widerstand signalisiert.
 
Mit dieser Vorgabe möchte die EU-Kommission den Handy-TV-Markt ankurbeln, der bisher in Europa noch nicht so wirklich Fahrt aufgenommen hat. Wenn man sich nicht auf einen einheitlichen Standard einigt, dann befürchtet die EU, hinter die Entwicklung in Asien zurückzufallen. Der gesamte Markt brauche Planungssicherheit beim Übertragungsstandard, so dass Hersteller, Programmveranstalter und Mobilfunkanbieter schneller gemeinsame Lösungen erarbeiten können. Dabei verweist Reding auch auf den Erfolg des europäischen Handy-Standards GSM.

Gerade im Jahr 2008 hätte das Handy-TV mit der Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz eine große Chance. „Die Kommission ist der Meinung, dass DVB-H die Basis für eine erfolgreiche Einführung und Verbreitung terrestrischer Handy-TV-Dienste in der EU sein wird“, zitiert die „FTD“ aus der Mitteilung an die Regierungen. Ein weiteres Argument ist auch die Kompatibilität mit DVB-T, dem weit verbreiteten Standard für das digitale Antennenfernsehen.
 
Im Gegensatz zu DVB-H ist der Konkurrenzstandard DMB in Deutschland bereits auf Sendung. Allerdings sollen bisher nur 15 000 Handy-Nutzer das Angebot der MFD Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH (MFD) nutzen. Die DVB-H-Frequenzen werden derzeit erst ausgeschrieben. [lf]

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