Saarländischer Rundfunk will ab 2015 mehr Geld

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Saarländischer Rundfunk (SR) kommt mit den ihm zur Verfügung stehenden Gebühren nicht aus, spätestens Ende 2014 stößt der SR an seine Grenzen, so Intendant Kleist. Daher forderte er nun mehr Geld für seinen Sender und damit eine Neuverteilung der Rundfunkbeiträge.

Dem Saarländischer Rundfunk geht es wie den meisten anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten: trotz Einnahmen in Milliardenhöhe reicht das Geld am Ende doch nicht aus. So stehen sich bei dem Sender im kommenden Jahr Erträge von 109,7 Millionen Euro Aufwendungen von 111,3 Millionen Euro gegenüber. Damit rechnet der SR für 2013 mit einem Fehlbetrag von 1,6 Millionen Euro, wie die Rundfunkanstalt am Dienstag nach der Verabschiedung des Wirtschaftsplans bekannt gab.

Die finanzielle Situation der Rundfunkanstalt wird sich in den kommenden Jahren weiter zuspitzen. So rechnet der SR bis zum Ende der kommenden Beitragsperiode mit einer Lücke von insgesamt 34,4 Millionen Euro. Intendant Thomas Kleist wies darauf hin, dass das Potential für weitere Einsparungen immer kleiner werde. „Es kostet uns enorme Anstrengungen, das Defizit so gering wie möglich zu halten und dabei den Zeitraum bis Ende 2014 ohne Liquiditätshilfe aus der ARD zu überbrücken“, so Kleist. Ende 2014 werde man aber definitiv und spätestens an die Grenzen stoßen.
 
Es bedürfte laut Kleist einer dauerhaften Verbesserung der Einnahmenseite des SR, damit der Sender seinen Auftrag als Landesrundfunkanstalt weiterhin erfüllen kann. Daher forderte der Intendant für die Zeit nach 2014 eine Neuverteilung der Rundfunkbeiträge und eine Anhebung des gesetzlichen Finanzausgleichs für den Saarländischen Rundfunk und Radio Bremen. Bisher erhält der Sender 0,53 Prozent der ARD-Gebühreneinnahmen, benötigt werden aber mindestens 0,75 Prozent.
 
„Das Miteinander von großen und kleinen Landesrundfunkanstalten ist eine Stärke unseres föderalen Rundfunksystems. Dies darf auch in finanziell schwierigen Phasen nicht in Vergessenheit geraten“, sagte Kleist und appellierte an die Unterstützung seiner Kollegen. [fm]

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47 Kommentare im Forum

  1. AW: Saarländischer Rundfunk will ab 2015 mehr Geld Einfach mit dem SWR fusionieren! Das kleine Saarland braucht keinen eigene Landesrundfunkanstalt. Dann wäre auch mehr Geld fürs Programm da. (keine eigene teure Verwaltung)
  2. AW: Saarländischer Rundfunk will ab 2015 mehr Geld Höhere Beiträge für Haushalte in Bremen und Saarland wäre die Alternative, wenn in diesen beiden Zwergländern am Auftrag festgehalten werden soll, ein paar hunderttausend Haushalte mit einer eigenständigen, öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt versorgen zu wollen. Bei Trinkwasser, Abfallentsorgung, Personennahverkehr oder anderen öffentlichen Dienstleistungen orientiert man sich schließlich auch am Aufwand des jeweiligen Trägers und bildet keinen bundesweiten Durchschnitt mit internen Transferzahlungen.
  3. AW: Saarländischer Rundfunk will ab 2015 mehr Geld Es wäre besser diesen und die anderen Minisender endlich zu schließen. Ohne die Alimentation durch die anderen Sender respektive deren zahlungspflichtigen Zuschauer wäre der SR längst Vergangenheit. Aber wer wäre bereit, den saarländischen Politikern ihr geliebtes Medienspielzeug wegzunehmen? Jahrzehntelang besaß dieser Zwergsender einen der leistungsstärksten Mittelwellensender (1421 kHz - 1200 kW) der Republik, obwohl das Bundesland gerade einmal rund 2500 qkm gross ist. Das entspricht etwas mehr als der Hälfte der Größe des Ruhrgebietes! Anmerkung: Die Frequenz wird heute vom DLF mit 400 kW genutzt. Der hiesige WDR kommt (wenn auch mit besserer aktueller Antennentechnik) mit einem Sender von 63 kW auf 720 kW aus, das 13,5-mal so große NRW flächendeckend und darüber hinaus in ausgezeichneter Qualität zu versorgen.
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