Sächsischer Ministerpräsident: „Digitalkanäle sind Baustellen“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Noch in diesem März wollen die Ministerpräsidenten der Bundesländer über die Zukunft der Spartenkanäle von ARD und ZDF entscheiden. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat dabei eine durchaus kritische Einschätzung zum derzeitigen Spartenangebot der Öffentlich-Rechtlichen.

Noch in diesem März werden die Ministerpräsidenten der Bundesländer über die Zukunft der digitalen Spartenkanäle von ARD und ZDF (Tagesschau24, Einsplus, Einsfstival, ZDFneo, ZDFinfo und ZDFkultur) und über den geplanten neuen Jugendkanal entscheiden. Ursprünglich hatte die Entscheidung über die Zukunft der Sender bereits im Oktober 2013 fallen sollen, doch damals hatten die Länderchefs das Ganze vertagt und um eine Konkretisierung des Konzeptes gebeten. Mit der Entscheidung über den Jugendkanal ist dabei auch die Zukunft der Spartenkanäle ZDFkultur, Einsplus und Einsfestival verknüpft, die diesem unter Umständen weichen müssen.

Im Interview mit dem Magazin „Promedia“ zeigte sich Sachsens Minitserpräsident Stanislaw Tillich dabei durchaus kritisch gegenüber der Digitalkanal-Strategie der Öffentlich-Rechtlichen. „Die digitalen Spartenkanäle sind Baustellen, die den Beitragszahler jährlich 95 Millionen Euro mit steigender Tendenz kosten“, so der Ministerpräsident. Qualitativ seien die Kanäle zwar hochwertigst, sie hätten aber gleichzeitig eine marginale Zuschaueraufmerksamkeit. 
 
Zudem würden die Spartenkanäle laut Tillich keinen nennenswerten publizistischen Mehrwert produzieren, weil sie zum großen Teil nur mit Wiederholungen bestückt würden. „Aufgrund dieser Situation erscheint es angebracht, die digitalen Spartenkanäle einer kritischen Überprüfung zu unterziehen“, erklärt der sächsische Ministerpräsident. Für das Großprojekt Jugendkanal erwartet Tillich von den Rundfunkanstalten eine Angebotsausrichtung, die auf geeigneten Marktanalysen beruht. Zudem müsse gewährleistet werden, dass mit dem vorhandenen Programmbudget ein wettbewerbsfähiges Angebot realisiert werden könne. [ps]

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40 Kommentare im Forum

  1. AW: Sächsischer Ministerpräsident: "Digitalkanäle sind Baustellen" Unter den Wiederholungen gibt es durchaus einige, die ohne die Zusatzkanäle gar nicht angeboten würden. Problematisch wird es erst, wenn nichts da ist, das wiederholt werden könnte.
  2. AW: Sächsischer Ministerpräsident: "Digitalkanäle sind Baustellen" Ich muss sagen da hat der Mann durchaus Recht, den sämtlichen ÖR-Spartenkanälen fehlt ein Profil. Dokus laufen manchmal auf ZDFinfo aber manchmal auch auf ZDFneo Festivalübertragungen oft auf ZDFneo oder auch auf EinsPlus, nur selten auf EinsFestival extra3 Wiederholugen auf EinsPlus, EinsFestival und tagesschau24 Da ist einfach keinerlei Konzept oder Format erkennbar, sondern man hat fast den Eindruck ein Zufallsgenerator würde den Sendeplan erstellen.
  3. AW: Sächsischer Ministerpräsident: "Digitalkanäle sind Baustellen" Einfach genial, dies ist auch so eine komische Feststellung die einen für blöd verkauft Herr Ministerpräsident. Schließlich ist es auch die zuständige Politik die für diese Programmumstände verantwortlich ist.
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