Bonn/Strassburg – Verschiedene europäische Medien- und Telekomkonzerne, unter anderem die Deutsche Telekom und RTL, kritisieren den Vorschlag der Verwertungsgesellschaften zur Neuordnung der Musikrechtevergabe.
Wie die „Financial Times Deutschland“ aus einem Brief der Unternehmen an die Kommission entnimmt, haben die Konzerne den Vorschlag der internationalen Vereinigung der Verwertungsgesellschaften CISAC heftig angegriffen.
So befürchten die Medienunternehmen, dass Vorgaben beschlossen werden, die „zu einem teuren, ineffizienten und fragmentierten Lizenzsystem für Musikrechte“ führen werden. Auch der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) weist das CISAC-Angebot als völlig unzureichend zurück.
Die CISAC, in der auch die Gema organisiert ist, hatte der EU einen Vorschlag zur Neuregelung der Vergaberechte vorlegen müssen, weil die bisherigen Verträge nicht konform zum europäischen Wettbewerbsrecht sind.
„Die Vorschläge verfehlen ganz klar das Ziel, den grenzüberschreitenden Musikrechteerwerb zukunftsfähig zu gestalten und den Sendern sowohl eine einheitliche Anlaufstelle als auch Wahlfreiheit bei der Auswahl der Verwertungsgesellschaft und niedrige Verwaltungskosten zu ermöglichen“, bemängelte der VPRT-Präsident Jürgen Doetz den neuen Vorschlag. Der jetzige Vorschlag würde, so Doetz, die derzeitge Situation sogar noch verschlechtern.
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