Spekulationen um Koflers Abschied bei Premiere

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München- Auch wenn der Südtiroler verkündete, sein Engagement als Vorstandschef unvermindert weiter zu führen, heizte der angekündigte Verkauf seiner Premiere-Anteile umgehend Spekulationen über einen Rückzug Koflers von dem Bezahlsender an.

„Für mich ist schon ziemlich klar, dass er nicht mehr allzu lange bleibt“, sagt ein Experte. Schon aus psychologischen Gründen sei der Anteilsverkauf problematisch. Denn Branchenkenner sind sich einig: Premiere steht und fällt mit dem erfolgsverwöhnten Medienmanager.

Der Kursaufschwung, den Kofler mit der Bekanntgabe der Arena-Vermarktungsvereinbarung auslöste, war am Dienstag durch seinen Anteilsverkauf schon wieder dahin. Dass Kofler nur wenige Tage nach Bekanntgabe der Allianz mit Arena Kasse mache, habe „schon ein gewisses Geschmäckle“, sagt ein Branchenexperte.
 
Wie DIGITAL FERNSEHEN bereits berichtete, begründet der Premiere-Chef selbst das Geschäft mit der Rückzahlung eines Darlehens. Dass er im Rahmen des Anteilsverkaufs 20 Millionen Euro wieder investieren wolle, zeige, dass er an die Zukunft des Abosenders glaube, der durch das Bündnis mit Arena wieder mehr Planungssicherheit habe, sagt Kofler. „Das ist alles andere als ein Zeichen, dass ich auf Abwanderungswegen bin.“
 
Doch Aktionärsschützer mögen seinen Worten nicht vertrauen. „Wenn sich der große Zampano von Premiere verabschiedet, ist das für mich ein Alarmzeichen“, sagt Klaus Schneider von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. Er geht fest davon aus, dass Kofler damit den Abschied auf Raten eingeläutet hat. Und das in einer Situation, wo erst einmal zeigen müsse, ob sich die Allianz mit Arena auch wirklich in einem nachhaltigen Abonnentenwachstum für Premiere niederschlägt.
 
Kofler könnte sich derweil schon einmal anderweitig orientieren, vermutet Schneider. Chancen für den umtriebigen Südtiroler ergäben sich beispielsweise bei Deutschlands größtem TV-Konzern ProSiebenSat.1, der nach der Übernahme durch die Finanzinvestoren KKR und Permira mit der europäischen Senderkette SBS Broadcasting zusammengelegt werden soll. (dpa/fr)[lf]

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