München – Der Abo-Sender Premiere versucht nun mit zwei Studien, die Sponsoren von einer Verschiebung der Bundesliga-Berichterstattung im Free-TV zu überzeugen.
Aus diesem Grund stellt der Abo-Sender eine Reichweitenstudie von „Sport+Markt“ vor, die Premiere insgesamt 4,6 Millionen Zuschauer an einem Bundesliga-Wochenende (9. Spieltag) verbrieft (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Gleichzeitig fand diese Erhebung heraus, dass die Premiere-Seher die Trikotsponsoren deutlich stärker wahrnehmen als Sportschau-Zuschauer. So konnten sich Premiere-Seher an durchschnittlich 2,5 Trikotsponsoren erinnern, bei der Sportschau lag dieser Wert bei 1,4. 41 Prozent des Sportschau-Publikums konnten überhaupt keinen Trikotwerber wiedergeben.
Und auch eine zweite Studie, diesmal von IFM, hat keine Beeinträchtigung der Sponsoring-Leistung durch eine Verschiebung der Free-TV-Ausstrahlung auf 22 Uhr festgestellt. Die Sponsoren gehen selbst von einem Wertverfall von 100 Millionen Euro aus. Zwar sei kurzfristig ein Rückgang des medialen Werts um 20 Prozent zu erwarten, jedoch könne dies angesichts der zu erwartenden Pay-TV-Zuwächse noch innerhalb der ersten Lizenzperiode 2009-2012 wieder ausgeglichen werden.
Darüber hinaus versucht Premiere den 22-Uhr-Sendeplatz attraktiv zu machen. So würden zu dieser Urzeit am Samstag im Schnitt über 25 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher sitzen – deutlich mehr als in der Zeitspannezwischen 18.30 Uhr und 20 Uhr. Die 23 Prozent weniger Kinder zwischen drei und 13 Jahren seien laut der IFM-Studie zu vernachlässigen. Ohnehin hätten durchschnittlich nur 204 000 Kinder in dieser Altersgruppe die Sportschau im Jahr 2006 gesehen, so die Studie weiter.
Bisher stemmen sich die Sponsoren massiv gegen eine Verschiebung der Sportschau, weil damit die Zuschauergruppe deutlich sinken würde. So haben die großen Sponsoren sogar mit „S20 – The Sponsors Voice“ eine Vereinigung gegründet (DF berichtete). Ziel der Vereinigung ist es, auf die Bundesliga-Vereine Druck auszuüben, damit die zeitnahe Free-TV-Ausstrahlung erhalten bleibt. Auch haben die Geldgeber den Vereinen bereits mit einer Kürzung der Budgets gedroht. [lf]
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