
Taipeh – Apple-Chef Steve Jobs hat die Arbeitsbedingungen des Elektronikherstellers Foxconn verteidigt. Der Konzern steht derzeit wegen einer Selbstmordserie unter seinen Mitarbeitern massiv unter Druck.
Das berichtet die Online-Ausgabe des „Spiegel“. Demnach habe Jobs, angesprochen auf die Selbstmordserie, zwar betroffen reagiert, aber den Konzern zugleich in Schutz genommen. Foxconn sei „kein Ausbeuterbetrieb“. Im Gegenteil: Auf dem Fabrikgelände gebe es mehrere Restaurants, Kinos, Krankenhäuser und Schwimmbäder. Für eine Fabrik sei dies „ziemlich nett“, so der Apple-Chef. Zugleich versicherte Jobs, dass sein Unternehmen jedoch die Arbeitsbedingungen vor Ort nochmals genau prüfe.
Derweil bestätigte Foxconn den Tod eines weiteren Beschäftigten. Der 27-Jährige hat nach Angaben seiner Familie mehr als einen Monat am Stück in Nachtschichten, manchmal 24 Stunden ohne Pause gearbeitet. Der Konzern wies unterdessen jede Schuld von sich: Man sehe keinen Zusammenhang zwischen dem Todesfall und der Arbeitszeit.
Seit dem Beginn des Jahres haben sich mehrere Mitarbeiter des Unternehmens das Leben genommen. Kritiker machen die extrem schlechten Arbeitsbedingungen des Elektronikherstellers, der unter anderem für Apple, Dell und Hewlett Packard produziert, dafür verantwortlich. Der Konzern verlangte aufgrund der Geschehnisse zuletzt eine Selbstmordverzichterklärung von seinen Mitarbeitern (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [mg]
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