iPhone-Hersteller fordert Selbstmord-Verzichtserklärung

30
40
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Hamburg – Nach einer Reihe von Selbstmorden fordert der iPhone-Hersteller Foxconn von seinen Mitarbeitern eine schriftliche Bestätigung, dass diese keinen Selbstmord begehen.

Das berichtet der „Spiegel“. Der Elektronikhersteller forderte demnach alle Mitarbeiter in einem Brief auf, zu versprechen, „weder sich noch andere in einer extremen Form zu verletzen.“ Des Weiteren müssen die Angestellten mit ihrer Unterschrift bestätigen, dass sie „zum eigenen und dem Schutz anderer“ in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden dürfen. Foxconn sicherte außerdem das gesamte Gebäude mit Netzen um weitere Todesstürze zu verhindern.
 
Seit dem Beginn des Jahres haben sich zehn Mitarbeiter des Unternehmens das Leben genommen. Zahlreiche weitere Menschen wurden bei dem Versuch abgehalten. Hintergrund sind die extrem schlechten Arbeitsbedingungen des Elektronikherstellers, der unter anderem für Apple, Dell und Hewlett Packard produziert. Rund 300 000 Angestellte arbeiten jeweils zwölf Stunden an sechs Tagen pro Woche für 2 000 Yuan (238 Euro). Medien berichten zudem von einer „engen und erdrückenden“ Stimmung im Werk sowie von enorm hohen Arbeitsbelastungen.
 
Unterdessen teilte Apple mit, dass man die Präventionsmaßnahmen von Foxconn sehr genau beobachte. Das Unternehmen „fühle sich verpflichtet dafür zu sorgen, dass die Bedingungen für die Arbeiter in der Produktion sicher seien und die Beschäftigten mit Respekt behandelt würden.“ [mg]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

30 Kommentare im Forum

  1. AW: iPhone-Hersteller fordert Selbstmord-Verzichtserklärung Eine echte Hammermeldung. Erinnert mich irgendwie an die franz. Telekom. Dort gab es auch eine Serie v. Selbstmorden. Was hilft besser gegen Selbstmorde als Netze? Bessere Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne.
  2. AW: iPhone-Hersteller fordert Selbstmord-Verzichtserklärung Also wenn man sich umbringen will, ist doch so eine schriftliche Erklärung wertlos. Wollen die die Selbstmörder hinterher auf Vertragsverletzung verklagen oder was? Selten sowas dümmliches gelesen. Schon krass, dass der einzige Ausweg aus dieser kranken Welt nur noch der Selbstmord ist. Anstatt mal faire Löhne gezahlt werden und die Manager von ihrem hohen Ross der Sklaventreiberei runterkommen. Hauptsache in der Meldung steht was von diesem iSchrott, denn es soll ja suggerieren, iSchrott tut was Gutes.
  3. Statt Verzichtserklärungen einzuholen, bei deren Verletzung sowieso keine Konsequenzen mehr möglich sind, wäre eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen wahrscheinlich der gangbarere Weg. Verantwortlich sollten sich auch die Auftraggeber fühlen!
Alle Kommentare 30 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum