Studie: 2010 ist Jahr der Fernsehinnovationen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Auch wenn noch niemand so recht weiß, ob der derzeitige Hype um 3-D von Dauer sein wird, ist das Jahr 2010 ein Jahr der Fernsehinnovationen. Das sagt zumindest eine neue Studie des Marktforschungsunternehmens Deloitte.

Der deutsche Consumer Electronics-Markt war 2009 mit einem Umsatzvolumen von knapp 13 Milliarden Euro weitestgehend stabil. In diesem Jahr erreicht er ein voraussichtliches Umsatzvolumen von 13,4 Milliarden Euro und wächst damit um 2,1 Prozent. Dies sind einige Ergebnisse der aktuellen Deloitte-Studie „Die Zukunft der digitalen Consumer Electronics 2010“, die in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband Bitkom erstellt wurde und am Mittwoch veröffentlicht wurde. Danach soll der Absatz von Flat-Screen-TV-Geräten 2010 sogar um 16,2 Prozent auf 9,6 Millionen Stück steigen. 2009 konnte der Absatz von Set-Top-Boxen – die dem allgemeinen Preisverfall trotzten – gegenüber 2008 um 17,1 Prozent zulegen, während der Abverkauf von Blu-ray-Playern 2010 erstmals über einer Million Stück liegen wird. Digitalkameras, Spielkonsolen und MP3-Player hingegen leiden unter zunehmenden Absatzproblemen.

Set-Top-Boxen und Blu-ray-Player sind weiterhin die Wachstumstreiber im aktuellen deutschen Markt für Consumer Electronics (CE). Künftige Hoffungsträger wie 3-D-Geräte und Hybrid-TVs werfen derzeit noch Fragen nach adäquatem Content und akzeptablen Bezahlmodellen auf. Als Vertriebskanal ist das Internet weiter auf dem Vormarsch, der stationäre Handel kontert jedoch mit erweiterten After-Sales-Services. Zentrale Herausforderungen für die Akteure aller Wertschöpfungsstadien liegen laut der Studie in einer reduzierten Komplexität und Optimierung der Bedienfreundlichkeit für die Verbraucher – vor allem mit Blick auf das gewünschte Connected Entertainment. 

„Vernetzung, Interaktivität, herstellerübergreifende Kooperationen, profitable Geschäftsmodelle und weitere Faktoren zeigen vor allem eines: Die zentrale Aufgabe aller Akteure der Branche ist das Management einer wachsenden Komplexität. Ob der Schlüssel zum Erfolg bei streng abgegrenzten Eco-Systemen oder Interoperabilität liegt, kann heute niemand abschließend beurteilen. Es wird aber sicher zu strategischen Allianzen kommen, die ihrerseits den Markt stark beeinflussen werden“, erklärt Klaus Böhm, Director Media bei Deloitte.

In der Vertriebslandschaft gibt es weiter Bewegung: Vor allem Internet, Fachmärkte und organisierter Fachhandel kämpfen um Kunden. Während de Fachhandel mit neuen Servicemodellen wieder in die Offensive geht, legen die großen Fachmärkte als derzeit größter Player verstärktes Augenmerk auf mehr Kundenbegleitung und -beratung. Versandhandel und Internet bleiben das am schnellsten wachsende Segment und liegen derzeit bei einem Marktanteil von über 18 Prozent. Größte Herausforderung für die Anbieter liegt laut der Studie bei einer verbesserten Bedienfreundlichkeit von Geräten und Lösungen. Gerade in der älteren Käufergruppe ist – anders als bei der Qualität – nur etwa die Hälfte mit Bedienungsanleitung und Bedienlogik der Geräte zufrieden. Auch lobt nur etwa ein Drittel aller Käufer die Serviceabwicklung. Und immerhin 44 Prozent würden einen etwas höheren Preis für gute Beratung im Fachhandel zahlen.

Der neue Trend heißt: Vernetztes Entertainment mit Mehrwert. Dabei müssen die Anbieter mit immer kürzeren Produktlebenszyklen und mit Verbrauchern rechnen, die mehr Simplizität einerseits, andererseits aber mehr Leistung fordern. Mittel gegen Preisverfall und  sind Beratung und Service. Das Thema 3-D steckt laut der Studie aber noch in den Startlöchern. 3-D-TV stößt heute zwar auf großes Interesse – noch in diesem Jahr wird wahrscheinlich die 100 000er-Marke beim Fernseher-Abverkauf überschritten. Jedoch mangelt es derzeit noch an Content.

Mit Blick auf die angestrebte Konvergenz tendierten die Verbraucher eher zu modularen als zu All-in-one-Lösungen. Bei Interaktivität wiederum entscheide die Rückkanalfähigkeit der Medien über Markt und Möglichkeiten. Über allem steht laut der Studie der Megatrend „Vernetzung“ – aktueller Indikator dafür ist die zunehmende Hybrid-TV-Verbreitung. Technologie wie auch Geschäftsmodelle orientieren sich immer stärker an diesem Thema. Problematisch bleibt allerdings die Frage nach akzeptablen Bezahlmodellen. „Die Studie zeigt, dass die Branche in Deutschland im europäischen Vergleich sehr gut dasteht. Gegenwärtig sorgen vor allem Set-Top-Boxen, Blu-ray-Player und Flachbildschirm-Fernseher für eine Absatzbelebung“, schließt Michael Schidlack, Bereichsleiter für Consumer Electronics & Digital Home bei Bitkom. [mw]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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