Studie: Anteil von On-Demand-TV steigt deutlich

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Immer größere Bevölkerungsschichten sehen im mehr im Netz fern. Trotzdem bleibt aber auch die lineare TV-Nutzung stabil.

Bewegtbildnutzung über das Internet wird immer attraktiver: Seit Jahren steigt die Anzahl derjenigen, die online Videoinhalte ansehen. Zuletzt von 59 Prozent in 2016 auf 67 Prozent in 2017. Gleichzeitig behauptet das klassische, lineare Fernsehen seinen festen, bedeutenden Platz im Alltag.

Die Befragten geben pro Tag fast drei Stunden TV-Nutzung an, etwa genauso viel wie in den Vorjahren. Dies ergibt eine Studie des Marktforschungsunternehmens Kantar TNS im Auftrag der ARD, RTL, ZDF und Discovery.

Kurze Videoclips und kleine Erklärvideos auf Videoportalen wie z.B. YouTube werden von fast jedem Zweiten mindestens einmal pro Monat gesehen. Gut ein Drittel schaut sich Bewegtbildinhalte in sozialen Netzwerken an. Je jünger die Zielgruppe, desto ausgeprägter ist die Nutzung: Etwa drei Viertel der 14- bis 29-Jährigen schauen sich mindestens einmal pro Monat Videoclips auf Videoportalen oder sozialen Netzwerken an. Komplette Fernsehsendungen oder ganze Serienfolgen nutzt rund jeder Vierte in den Mediatheken der TV-Sender.

Während kostenlose Angebote im Netz dominieren, verzeichnen kostenpflichtige Videos zum Beispiel über Video-on-Demand in diesem Jahr erstmals ein starkes Wachstum: 13 Prozent geben an mindestens einmal pro Monat, Filme, Serien, Dokumentationen oder Sportübertragungen gegen Gebühr anzusehen. Das ist nahezu eine Verdoppelung der Nutzung im Vergleich zum Vorjahr.

Die Nutzung von Bewegtbild war lange Zeit an das heimische Sofa gebunden. Die zunehmende Verbreitung von Smartphones macht TV- und Videoinhalte mobil: 53 Prozent der 14- bis 69-Jährigen schauen Videos auf dem Smartphone, 41 Prozent tun dies auch außer Haus.

Ungeachtet der steigenden Nutzung von Online-Video-Content ist die klassische, lineare Fernsehnutzung im Zeitverlauf sehr stabil. Wie in den Vorjahren schätzen die Befragten fast drei Stunden am Tag fernzusehen. Die 14- bis 29-Jährigen sehen traditionell weniger fern (gut zwei Stunden am Tag), die Nutzungsdauer ist aber auch innerhalb dieser Altersgruppe konstant.

Neben Bewegtbild spielen auch Audio-Inhalte und Informationen in schriftlicher Form eine große Rolle bei der Internetnutzung. Gut die Hälfte der Befragten nutzt Audioinhalte wie z.B. Musik oder Podcasts mindestens einmal im Monat online, z.B. über YouTube, Musik-Streaming-Anbieter, Webradio oder Podcast-Anbieter. Für Informationen zum aktuellen Geschehen auf Newsportalen oder den Webseiten von Zeitungen oder Fernsehsendern greifen 46 Prozent der 14- bis 69-Jährigen regelmäßig zurück.

Die Studie „TNS Convergence Monitor“ wird seit 2008 durchgeführt. Petra Dittrich, Senior Director Media Research bei Kantar TNS, führt die zunehmende Nutzung auf die Verfügbarkeit von immer mehr internetfähigen Devices und schnellen Internetzugängen zurück:

„Heute stehen fast jedem 14- bis 69-Jährigen sowohl ein Computer als auch ein Smartphone zur Verfügung, häufig gibt es zusätzlich ein Tablet oder einen Smart TV im Haushalt.“[bey]

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8 Kommentare im Forum

  1. Ach komm, Meinst Du, die Leute, die Hartz4 TV schauen, gucken sich On-Demand plötzlich die Aufzeichnung eines Shakespeare-Dramas aus Wien an, oder den Webstream einer Vorlesung aus Oxford? Die werden sich im Internet die gleiche Soße anschauen, oder vielleicht sogar schlimmeres ...
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