Studie: Langsame Bandbreiten kosten Deutschland den Anschluss

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der nur schleppend vorankommende Breitbandausbau droht die deutsche Wirtschaft im internationalen Vergleich ins Hintertreffen geraten zu lassen. Eine Studie belegt den Zusammenhang zwischen Netzgeschwindigkeit und Wirtschaftswachstum.

Dass die Digitalisierung und damit einhergehend der Netzausbau vor allem für die zukünftige Wirtschaft eine enorme Bedeutung hat, wird von Regierung und Industrie schon länger betont. Eine neue Studie der IW Consult GmbH, eine Tochter des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, bestätigt dies nun. Die von Vodafone in Auftrag gegebene Arbeit zeigt einen klaren Zusammenhang zwischen der Leistungsfähigkeit der Breitbandnetze und dem Wirtschaftswachstum auf. Der in Deutschland nur langsam in Schwung kommende Netzausbau könnte laut dieser Studie zu einem Wettbewerbsnachteil für die deutsche Wirtschaft sorgen.

Dabei liege die Bundesrepublik in Sachen Schlüsseltechnologien und Innovationen für die Gigabit-Gesellschaft weltweit vorne. Doch die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit von 12,9 Mbit/s sehen Deutschland im Ländervergleich nur auf dem 13. Rang. Zum Vergleich: Spitzenreiter Südkorea kann auf 26,7 Mbit/s Netzgeschwindigkeit im Durchschnitt zurückgreifen.
 
Dabei bedeuten laut der Studie ein Prozent mehr Durchschnittsgeschwindigkeit eine Steigerung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,07 Prozent, was für Deutschland einen Anstieg um knapp zwei Milliarden Euro bringen würde. Auch der Ausbau des Glasfasernetzes würde sich in barer Münze auszahlen und bei einer Steigerung von 0,04 Prozent im Jahr eine Erhöhung des BIP um 1,2 Milliarden Euro bedeuten würde.
 
„Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, dass wir einen zukunftssicheren Technologiemix aus Glasfaser und Kabel-Glasfaser brauchen. Europäische Nachbarn und Asien setzen bereits voll auf Glasfaser – und Deutschland diskutiert noch über Kupfer. Das darf nicht der Anspruch einer führenden Industrienation sein“, so Vodafone-CEO Hannes Ametsreiter zu den Ergebnissen der Studie.
 
Vor allem die Deutsche Telekom ist aus Kostengründen bisher gegen einen flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes und setzt auf die Vectoring-Technologie, die Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 Mbit/s über bereits verlegte Kupferleitungen ermöglichen soll. [buhl]

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19 Kommentare im Forum

  1. Solange die, die ausbauen könnte bestraft werden, wenn sie es tun würden, ändert sich nichts. Ganz einfach: die Dumping-Preis-Anbieter (so nennen wir die einfach mal) investieren null. Wollen aber dann die Leitung nutzen, wenn ein BigPlayer ausbaut. Wird sich geweigert, rennen die Billiganbieter zum Amt, jammern rum und bekommen Recht, wegen Neutralität oder Nachteil, oder was sich da auch immer ausgedacht wird. Wenn ich ein großer Player im Markt wäre, würde ich auch nicht so blöd sein und ausbauen und dann das für andere zur Verfügung stellen müssen. Never ! Steinigt mich für die Meinung ist mir egal, aber wenn ein Unternehmen die Technik zuerst bereitstellt und entsprechend anbieten kann, sollte auch NUR dieses Unternehmen das können. In anderen Gebieten ist es ja auch so. Wer zuerst kommt malt zuerst ! Ein Wettbewerb ist ja möglich, aber dann fair und jedes Unternehmen kann doch selbiges entwickeln oder aufbauen und verkaufen. Nein, lieber zum Amt rennen. Da wundert man sich hier, warum selbst in großen Städten die Geschwindigkeiten auf der Strecke bleiben (welch eine Ironie ).
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