Studie: Lokales Fernsehen im Aufwind

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Sowohl in technischer als auch inhaltlicher Hinsicht ist das Lokal-TV in Sachsen auf einem guten Niveau. Zu diesem Urteil kommt eine Studie der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM). Der Bundesverband Lokal TV fordert daher eine stärkere Beteiligung am Rundfunkbeitrag.

Im Schatten der großen Fernsehsender bleiben die kleinen lokalen TV-Anstalten meist unbeachtet. Dabei hat das Lokalfernsehen trotz begrenzter Budgets sowohl in inhaltlicher als auch in technischer Hinsicht einen Qualitätssprung nach vorn gemacht. Dies ist jedenfalls das Ergebnis einer von der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) in Auftrag gegebenen Studie.

Die Studie stellt den meisten sächsischen Lokal-TV-Sendern dabei ein gutes Zeugnis aus. Besonders der hohe Regionalbezug, den 97 Prozent der Sendungen aufweisen, sowie die vorwiegend verständlichen, gut recherchierten, aktuellen und vielfältigen Beiträge werden hervorgehoben. Auch in technischer Hinsicht biete Lokalfernsehen eine beachtliches Niveau, sogar Innovationen wie Split-Screens oder Kameradrohnen würden eingesetzt.
 
Es ist aber nicht alles Gold, was glänzt. Kritisch angemerkt wird die geringe Anzahl an verwendeten Darstellungsformen, so würden Reportagen, Kommentare oder Liveberichte kaum eine Rolle spielen. Und trotz vielfältiger Inhalte fehle dem Lokal-TV der Mut oder Wille, komplexe oder strittige Themen anzusprechen.
 
Das dennoch positive Fazit, das Lokal-TV ein aktuelles Bild des Geschehens in der Region liefere, nimmt Mike Bielagk, Vorstand des Bundesverbandes Lokal TV (BLTV), zum Anlass, für eine gerechtere Verteilung des Rundfunkbeitrags zu werben: „Die Studie belegt die gewachsene Professionalität der regionalen und lokalen Fernsehveranstalter in Sachsen und die hohe Verantwortung der Sender für ihre Region.“
 
Da die TV-Konkurrenz in Sachsen, MDR Fernsehen, laut einer Untersuchung der Otto-Brenner-Stiftung vom Juli immer stärker auf Unterhaltung setze und nur noch etwa zehn Prozent der Sendezeit über regionale Ereignisse berichte, bestehe die Notwendigkeit, dieoftmals finanziell schwachen Lokal-TV-Sender am Finanzierungsmodell der öffentlich-rechtlichen Anstalten zu beteiligen. [buhl]

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