London – Die Bündelung von Internet, Fernsehen, Telefon und Handy (Quad Play) hat sich bislang als wenig rentabel erwiesen. Kunden greifen lieber zu Triple-Play-Angeboten ohne das Handy. Doch Quad-Play ist mitnichten ein Holzweg.
Laut einer Studie der Technologie-Expterten von „Analysys“ handelt es sich bei dem derzeitigen Stand nur um eine Momentaufnahme. Die Analyse der Quad-Play-Angebote in Frankreich, Großbritannien, den USA, Australien, Österreich, der Tschechei, Hong Kong und Sweden hat ergeben, dass Triple-Play in Zukunft eine große Rolle spielen wird, auch wenn diese Angebote bisher kein messbares Wachstum erzielen.
Derzeit sind zwar die Triple-Play-Anbieter am Drücker, die Fernsehen, Breitbandinternet und Telefon aus einer Hand anbieten. So hat die Studie ergeben, dass zur Zeit Triple-Play die erfolgreiche Taktik am Markt ist. Triple-Play-Anbietern ist es gelungen, ihre Marktanteile spürbar zu steigern.
Dies macht die Studie am Beispiel der US-Kabelnetzbetreiber fest: Durch Triple-Play konnte die Kündigungsquote halbiert werden, bei gleichzeitiger Verdreifachung des durchschnittlichen Kundenerlöses (ARPU). Und auch in Frankreich sind IPTV-Anbieter mit Internet und Telefon sehr erfolgreich. Bei unseren Nachbarn wird sogar mit Flatrates für Auslandsgespräche in 50 Länder geworben.
„Wir haben genügend Beispiele dafür, dass TV-basierte Triple-Play-Angebote vom Markt angenommen werden“, erklärte Margaret Hopkins, Autorin der Studie. „Aber Quad-Play-Pakete leiden unter den zu großen Unterschieden zwischen den anvisierten Zielgruppen der einzelnen Angebote: Der TV-Anschluss richtet sich an Familien, der Mobilfunkvertrag zielt hingegen auf Individuen. Die etablierten Anbieter haben im Quad-Play die Verteidigungsstrategie gegen die TV-basierten Triple-Play-Angebote der Konkurrenz gesehen, jedoch ohne messbaren Erfolg.“
Zumindest bisher – fügt die Studie sofort hinzu. Wie bei allen Dingen ist der Erfolg oder Misserfolg eines Angebots auch vom richtigen Zeitpunkt abhängig. Die Bündelung der einzelnen Angebote zu Quad-Play-Paketen lohnt sich laut der „Analysys“-Beraterin erst in reiferen Märkten, in denen die einzelnen Produkte an ihre Wachstumsgrenze gekommen sind.
Deswegen gehen die Experten weiterhin davon aus, dass Quad-Play die Zukunft gehört, obwohl der Erfolg jetzt noch nicht messbar ist. Trotz der schwierigen Einführung von Quad-Play-Paketen, die schwer zu bündeln und zu vermarkten sind, mahnen die Analysten die großen Netzbetreiber, Quad-Play-Produkte für die Zukunft zu entwerfen. [lf]
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