
Werbefinanzierte TV-Angebote behalten auch in einer zunehmend fragmentierten Streaming-Landschaft ihre Relevanz.
Hub Entertainment Research hat im Juni 2025 die neunte Ausgabe seiner laufenden Studie „TV Advertising: Fact vs. Fiction“ veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass werbefinanzierte Inhalte nach wie vor eine tragende Rolle in der TV-Nutzung der US-Zuschauer spielen – auch in Zeiten wachsender Streamingangebote.
Laut aktuellen Nielsen-Daten entfallen 72 Prozent der gesamten TV-Sehdauer in den USA auf werbefinanzierte Angebote, wobei Streamingdienste dabei inzwischen einen Anteil von 42 Prozent haben. Die zunehmende Auswahl kostenloser oder günstiger Dienste mit Werbung – wie FAST-Plattformen (Free Ad-Supported Streaming TV) oder AVODs (Ad-Supported Video on Demand) – sorgt dafür, dass Werbeinhalte im Alltag vieler Zuschauer weiterhin eine große Rolle spielen.
Akzeptanz von Werbung im Streaming wächst
In der Umfrage gaben nur noch 11 Prozent der befragten Zuschauer an, generell keine werbefinanzierten Dienste nutzen zu wollen – ein Rückgang im Vergleich zu 17 Prozent im Jahr 2021. Gleichzeitig sagten 38 Prozent, dass ihnen Inhalte wichtiger seien als die Frage, ob Werbung gezeigt wird. Damit steigt die Toleranz gegenüber Werbung, solange der Inhalt überzeugt.
Kurze Werbeblöcke führen zu höherer Aufmerksamkeit
Die Studie belegt zudem, dass Zuschauer deutlich besser auf Werbung reagieren, wenn die Werbeblöcke kurz und übersichtlich gestaltet sind. Kurze Unterbrechungen führen laut den Autoren dazu, dass mehr Zuschauer die Werbeinhalte „vollständig oder größtenteils“ wahrnehmen – ein Vorteil für Werbetreibende und Plattformbetreiber. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten schneiden Streamingdienste in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis laut Befragten gut ab. Bei der Bewertung verschiedener Freizeitangebote belegten TV- und Film-Streaming-Abos mit 38 Prozent den Spitzenplatz als „besonders wertvoll“. Erst dahinter folgten Ausgaben für Reisen (33 Prozent), Musikabos (24 Prozent) und Restaurantbesuche (22 Prozent).
YouTube mit gemischtem Ergebnis
YouTube bietet laut der Studie zwar ein „gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“, allerdings schneiden die werbegestützten Inhalte auf der Plattform schlechter ab als bei klassischen AVOD- oder Pay-TV-Diensten. Während YouTube bei der Werbeerfahrung von 33 Prozent der Nutzer positiv bewertet wurde, lagen klassische AVOD-Dienste bei 50 Prozent, MVPDs (Kabel- und Satelliten-TV) bei 37 Prozent und VMVPDs (digitale TV-Pakete wie YouTube TV oder Hulu Live) bei 23 Prozent. Nur Antennenfernsehen (21 Prozent) und andere kostenlose FAST-Dienste (20 Prozent) wurden als noch weniger positiv empfunden.
Zuschauer, die ihre Streamingdienste über Plattformen wie Amazon Channels, Roku oder Apple TV+ abonnieren, haben im Durchschnitt mehr verschiedene Streaming-Abos. Sie neigen zudem dazu, häufiger zwischen verschiedenen Diensten zu wechseln („Churn“). Gleichzeitig wählen Nutzer dieser Aggregatoren etwas häufiger werbefreie Tarife im Vergleich zu direkten Abonnenten.
Die vollständige Studie basiert auf einer repräsentativen Onlinebefragung von 3 004 Personen im Alter von 14 bis 74 Jahren, die im Mai 2025 in den USA durchgeführt wurde.
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