Laut Insider-Berichten soll die Telekom mittlerweile dazu bereit sein, seinen IT-Dienstleistungsbereich vollständig an einen Finanzinvestor im Kombination mit einem strategischen Partner abzugeben.
Dies berichtete das „Handelsblatt“ in seiner Montags-Ausgabe. So wäre die Telekom-Führung bereit, T-Systems zu einem niedrigen Preis zu verkaufen, um defizitäre Tochter loszuwerden.
Die Lage bei T-Systems soll laut „Handelsblatt“-Informationen verzweifelt sein. So würden kaum Aufträge vorliegen und das Erreichen der Geschäftsziele für dieses Jahr in unerreichbare Ferne gerückt sein. Bereits im ersten Quartal musste die Telekom-Tochter einen Rückgang des operativen Gewinns um zwei Drittel hinnehmen. Darüber hinaus bemängeln Marktexperten einen viel zu hohen Personalstand bei T-Systems. Wer auch immer die marode Telekom-Tochter übernimmt, hat ein ordentliches Stück Sanierungsarbeit vor sich.
Deswegen soll laut „Handelsblatt“ der Telekom-Chef René Obermann von seiner Absage an die Finanzinvestoren abgerückt sein, die er erst im März bei der Vorstellung seiner Strategie verkündet hatte. Der derzeit aussichtsreichste Interessent sollen die Finanzinvestoren von Cerberus sein, die diese Jahr auch schon die defizitäre Automarke Chrysler von Daimler übernommen haben.
Cerberus wäre ein Finanzinvestor, der über einen strategischen Partner verfügt, mit dem T-Systems zusammenarbeiten könnte. So versuchen die Investoren gerade den US-IT-Dienstleister ACS für 8,2 Milliarden inklusive der Schulden zu übernehmen, der dann mit T-Systems verbunden werden könnte. [lf]
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