Trotz Protest: Vivendi will sich weiter bei Mediaset einkaufen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Vivendi will seine Anteile an Mediaset weiter erhöhen – trotz Protesten der italienischen Unternehmensgruppe. Das Fernsehunternehmen von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi will weiter dagegen vorgehen.

Der französische Medienkonzern Vivendi spitzt den Konflikt mit der italienischen Unternehmensgruppe von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi weiter zu. Der Vivendi-Vorstand beschloss am Montag, seine Beteiligung an Berlusconis Fernsehunternehmen Mediaset trotz italienischer Proteste weiter auszubauen und bis zu 30 Prozent der Anteile zu kaufen. „Mit seiner Ankündigung setzt Vivendi S.A. die sehr aggressive Strategie fort“, hieß es in einer Mitteilung von Berlusconis Holding Fininvest am Montagabend. Vergangene Woche hatte sich Vivendi in kürzester Zeit massiv bei Mediaset eingekauft und besitzt nun 20 Prozent der Anteile.

Fininvest kündigte weitere Schritte gegen den französischen Konzern an, nachdem die Gruppe bereits Anzeige wegen Marktmanipulationen erstattet hatte. Der italienische Wirtschaftsminister Carlo Calenda hatte das Vorgehen von Vivendi als „feindliche Eskalation“ bezeichnet. Auch ein Treffen Berlusconis mit Vivendi-Vorstandschef Arnaud de Puyfontaine am Freitag brachte keine Lösung.
 
Vivendi und Mediaset liegen seit Monaten im Streit, nachdem die Franzosen die Details einer vereinbarten Allianz neu aushandeln wollten. Eigentlich wollten die Unternehmen eine gemeinsame Plattform zum weltweiten Vertrieb von TV-Inhalten schaffen – in französischen Medien war von einem „europäischen Netflix“ die Rede gewesen.
 
Vivendi argumentierte am Montag erneut, mit dem Einstieg bei Mediaset seine Position in Südeuropa stärken zu wollen; zudem folge der Konzern seinen strategischen Ambitionen als wichtiger internationaler Akteur im Bereich der Medien und europäischer Inhalte. [dpa/kw]

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