US-Investoren können bei ProSiebenSat.1 vorzeitig aussteigen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München/ Berlin – Die Gläubiger der früheren Kirch-Gruppe haben den Weg für Übernahme-Verhandlungen bei der ProSiebenSat.1 Media AG frei gemacht.

Der Springer-Verlag, der zugreifen will, äußerte sich bei der Hauptversammlung nicht konkret, verwies aber auf ein gutes Finanzpolster, das Großinvestitionen ermögliche, schreibt die Süddeutsche Zeitung.
 
Die Axel Springer AG kann ab sofort mit den Großaktionären der ProSiebenSat.1 Media AG über eine mehrheitliche Übernahme von Deutschlands größter kommerzieller Fernsehkette verhandeln. Die
gegenwärtigen Hauptinhaber des TV-Konzerns um den Hollywood-Unternehmer Haim Saban sind nicht mehr daran gebunden, dass bei einem Ausstieg vor dem 8. August 2005 85 Prozent der Veräußerungsgewinne an die Gläubiger der früheren Kirch-Gruppe abgeführt werden müssten.

Wie die Süddeutsche Zeitung weiter berichtet, einigtes sich jetzt der Gläubigerausschuss der insolventen Kirch-Gruppe mit Saban und dessen Finanzpartnern, die eigentlich bis August gültige Klausel aufzuheben und durch eine neue Vereinbarung zu ersetzen. Kirch-Insolvenzverwalter Michael Jaffé unterzeichnete ein entsprechendes Abkommen. Die Kirch-Gläubiger erhalten demnach 15 Millionen Dollar von Saban und seinen Partnern, falls diese ihre Aktienpakete an dem TV-Konzern vor dem 31. März 2006 verkaufen. Wäre Jaffé nicht einverstanden gewesen, dann hätte die Investorengruppe um Saban mit Verkaufsverhandlungen bis zum 8. August gewartet.
 
Bei der Hauptversammlung der Axel Springer AG am Mittwoch in Berlin bezeichnete Vorstandschef Mathias Döpfner den ?Aufbau eines zweiten Standbeines im deutschen TV-Geschäft? als eine Option für den Verlag. Die andere Möglichkeit sei, das Zeitungsgeschäft durch Gründungen und Zukäufe im Ausland international voranzutreiben. ?Der spürbare Ausbau der ProSiebenSat-1-Beteiligung von derzeit 11,8 Prozent habe den Vorteil, dass der Verlagsriese unabhängiger von der Entwicklung des Pressegeschäftes wäre. Zugleich erhöhe sich allerdings die Abhängigkeit von der Inlands-Konjunktur. Döpfner ließ indirekt keinen Zweifel daran, dass Springer die Großinvestition in Milliardenhöhe stemmen könnte. [mg]

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