US-Studie: Nachrichten im Lokal-TV beliebter als im Web

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Noch hat das Internet das Fernsehen als Nachrichtenquelle nicht überholt. Einer Umfrage des amerikanischen Projekts Pew Project for Excellence in Journalism (PEJ) sehen die Hälfte der befragten Amerikaner Nachrichten im Lokalfernsehen.

Das überregionale Fernsehen büßte dagegen an Reichweite ein, hieß es in der am Montag veröffentlichten Studie. Die drei großen amerikanischen Nachrichten-Netzwerke verzeichnen demnach deutliche Einbrüche bei den Zuschauerzahlen. So habe CNN 37 Prozent verloren, Fox elf Prozent und MSNBC fünf Prozent.
 
In der Primetime hätten alle Sender bei der Nachrichtennutzung durchschnittlich 16 Prozent verloren, im Tagesverlauf zwölf Prozent. Das Lokalfernsehen hingegen könne auf das beste Jahr seit Bestehen zurückblicken. Besonders am frühen Morgen und gegen 19.00 Uhr abends sei die Berichterstattung überdurchschnittlich stark gefragt, hieß es.

Auf Platz zwei der Nachrichtenangebote rangieren Online-Portale. 46 Prozent der Befragten würden ihre News bis zu dreimal wöchentlich online abfragen, nur 40 Prozent nutzen dafür Zeitungen. Die Newsportale verbuchen zudem stetig wachsende Erlöse. Im Jahr 2010 sei der Online-Werbemarkt um 13,9 Prozent auf rund 25,8 Milliarden Dollar gewachsen. Bei den Zeitungen sei der Werbemarkt um 6,4 Prozent gesunken. Ein Hoffnungsschimmer: 23 Prozent der Befragten zeigten sich laut Studie bereit, bis zu fünf Dollar monatlich für eine Online-Ausgabe ihrer Zeitung zu zahlen.
 
Die Autoren sehen auch in den mobilen Endgeräten eine Chance für die Medien. 47 Prozent der Amerikaner würden bereits heute Smartphones und verwandte Geräte nutzen, um auf Nachrichteninhalte zuzugreifen. Verlage und TV-Sender würden durch diesen Trend zudem immer stärker abhängig von technischen Plattformbetreibern wie Apple, Aggregatoren wie Google News und sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter.
 
Die Problematik für die etablierten Medien bestehe darin, dass diese neuen Marktteilnehmer Teile des Umsatzes für sich beanspruchen könnten. PEJ äußerte zudem die Befürchtung, dass durch eine steigende Abhängigkeit Sofware-Programmierer, Content-Aggregatoren und Gerätehersteller den Zugang zur Öffentlichkeit stärker als bislang kontrollieren könnten. Die Nachrichtenbranche müsse sich neben der starken Konzentration auf Inhalte ebenfalls der technologischen Entwicklung widmen, um ihre Position im Markt behaupten zu können.
[js]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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