USA: Justizministerium prüft Verhalten von Kabelanbietern

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Im Machtkampf der US-amerikanischen Kabelnetzbetreiber und den Online-Video-Riesen wie Netflix oder Hulu hat sich nun auch das US-Justizministerium eingeschaltet. Dieses soll untersuchen, ob Kabelanbieter ihre eigenen Angebot bevorzugt behandeln.

Wie das „Wall Street Journal“ am Dienstag berichtete, sei bereits mit Vertretern von Online-Vidoetheken wie Netflix und Hulu sowie mit Mitarbeitern von Kabelgesellschaften wie Comcast oder Time Warner Cable gesprochen worden. Untersucht werde soll, ob die Kabelanbieter sich bewusst gegen die Unterstützung von Online-Dienste sperren, um ihre eigenen Angebote bevorzugt zu behandeln. In den vergangenen Jahren habe sich das Nutzerverhalten der amerikanischen Konsumenten erheblich verändert. Statt wie früher das Programm hauptsächlich von einem Kabelanbieter zu beziehen, setzen viele Nutzer nun verstärkt auf Online-Dienste wie Netflix, Hulu oder Amazon.

Über Online-Anbieter wie Netflix können Kunden zudem die TV-Pakete der Kabelnetzbetreiber umgehen und gezielt einzelne Sender empfangen. Vor allem Pay-TV-Anbieter wollen aber weiterhin am gängigen Modell der Senderbündelung festhalten, damit sich Kabelanbieter nicht an den populärsten Programmen bedienen.
 
Bei den aktuellen Untersuchungen spielen Datenlimits eine wichtigeRolle, denn viele amerikanische Kabelkunden beziehen auch ihrInternet über den jeweiligen Anbieter. Comcast sowie der Telekommunikationsanbieter AT&T hatten bereits angeführt, dass die Datenlimits notwendig seien, damit die Netzwerke nicht von einzelnen Vielnutzern überlastet werden. Online-Anbieter hatten jedoch kritisiert, dass derartige Beschränkungen Kabelkunden davon abhalten sollen, Internet-Videodienste zu nutzen, damit sie weiterhin Kabel-TV beziehen. Des Weiteren seien sie besorgt, dass die Kabelanbieter die Bandbreitenbeschränkungen bei ihren eigenen Online-Video-Diensten nicht anwenden. So rechne Comcast den Datenverkehr seiner eigenen Xfinity-App nicht den Kunden an, wohl aber den Datenverbrauch bei der Ntzung von Netflix, Hulu und anderen Anbietern.
 
Zudem untersucht das Justizministerium, ob Kabelanbieter gegen die Regeln des Marktes verstoßen, wenn sie von Kunden verlangen, für die Nutzung bestimmter Online-Dienste auch ein Kabel-TV-Abo abzuschließen. Beispielsweise gestatte Comcast den Zugang zum Sportsender ESPN auf dem iPad nur durch eine vorherige Anmeldung, für die Daten eines Kabelvertrags notwendig sind. [rh]

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