USA: Warner mit neuer Vertriebsstrategie – Streit mit Videothek

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Um den Verkauf von Blu-rays und DVDs anzukurbeln, bringt Warner seine Scheiben in den USA ab sofort erst einen Monat nach Verkaufsstart in den Verleih. Die Videothekenkette Blockbuster hat das Vorhaben des Publishers umgangen, in dem es zum Verkaufsstart die Blu-rays kaufte.

Der Publisher wolle den Besitz von Filmen „wertvoller und attraktiver gestalten“, sagte Warner-Sprecher Kevin Tsujihara der „Financial Times“ (Internetausgabe) am Donnerstagmittag (Ortszeit). Deshalb habe man beschlossen, Blu-rays und DVD von Neuveröffentlichungen in den Vereinigten Staaten künftig erst 28 Tage nach Verkaufsstart in Videotheken anzubieten, hieß es. Bislang galt dieses Auswertungsfenster nur für Verleihautomaten und den Postversand.

Blockbuster, die größte Videothekenkette des Landes, zeigte sich von der neuen Strategie offenbar gar nicht positiv überrascht. Tsujihara sagte, dass sich das Unternehmen geweigert habe, das neue Fenster anzuerkennen. Daraufhin habe Warner mit drastischen Methoden reagiert: Blockbuster erhalte ab sofort keine weiteren Blu-rays oder DVDs von Warner, so der Sprecher. Die beiden Titel „Green Lantern“ und „Horrible Bosses“, die in den USA in der vergangenen Woche in die Läden kamen, seien bereits nicht mehr an Blockbuster geliefert worden.
 
Das wollte der Videothekenriese allerdings nicht einfach hinnehmen: Am 14. Oktober, als die Titel auf den Markt kamen, hätten Mitarbeiter landesweit die Scheiben im Handel gekauft, um sie anschließend in ihrer Videothek anzubieten. In den Vereinigten Staaten ist dieser Schritt rechtlich einwandfrei.
 
Warner wolle seine neue Strategie künftig dennoch ausgeweiten, so Tsujihara. Zum Ende dieses Jahres werde der Vertriebsvertrag zwischen Warner und dem Streaminganbieter Netflix auslaufen. Es sei „sehr wahrscheinlich, dass das Fenster auch in diesem Bereich etabliert wird“, hieß es weiter.
 
Hierzulande hatte 20th Century Fox Home Entertainment zu Beginn dieses Jahres eine vergleichbare Strategie präsentiert: Um „neue Vertriebsmöglichkeiten zu finden“, bringt der Publisher bestimmte Titel verspätet in den Verleih. Zahlreiche Videothekenbesitzer hatten zuletzt, ähnlich wie Blockbuster, Videotitel zum Releasetermin gekauft. Fox reagierte darauf mit Abmahnungen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [dm]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: USA: Warner mit neuer Vertriebsstrategie - Streit mit Videothek Nun, wenn die Videotheken dort keine Strafen zu erwarten haben, weil sie die Filme einfach kaufen, kann Warner auch ein Jahr warten, bevor sie die Freigabe für die Videotheken macht. Von daher eine recht sinnlose Strategie (wenn man die, als solche überhaupt bezeichnen kann).
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