Verleger kritisiern Googles Werbeblocker-Pläne

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Googles Absicht, eine Werbeblockerfunktion in seinen Chrome-Browser zu integrieren, sehen die Zeitschriftenverlage kritisch.

„Nutzerfreundliche und effiziente Werbung wollen natürlich alle“, sagte Stephan Scherzer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Google hatte angekündigt, ab 2018 solle der Browser nur noch Werbung anzeigen, die den Vorgaben der Coalition for Better Ads (Koalition für bessere Werbung) entspricht.

Dadurch soll nicht jede Form von Werbung blockiert werden, sondern solche, die viele Nutzer als lästig empfinden. Viel zu oft begegne ihnen nervende Werbung, die einen zum Beispiel zwinge, zehn Sekunden zu warten, bevor der Inhalt der Seite zu sehen sei.
 
Der Browser sei allerdings ein zentraler Teil in Googles Strategie, die Werbemärkte zu beherrschen, argumentiert Scherzer. „Google hat mit Chrome 60 Prozent Marktanteil. Im mobilen Markt sind es mit Android 88 Prozent – und da wird die Zukunft der Werbung spielen.“ Die Coalition for Better Ads, in der neben zahlreichen Verbänden und Unternehmen der Werbewirtschaft weltweit zum Beispiel auch die „Washington Post“ und Rupert Murdochs Medienkonzern News Corp. Mitglieder sind, müsse sicherstellen, dass nicht Google den Standard definiert und durchsetzt. „Sonst macht man den Gatekeeper zum Entscheider darüber, wer welche Anzeigen schalten kann und damit Geld verdient“, warnte Scherzer. [dpa]

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5 Kommentare im Forum

  1. Die armen Zeitschriftenverlage! Selbst schuld, wenn die Leser solche Tools nutzen. Wenn mehr als 90 % der Seite durch blinkende Banner und nervige Werbevideos belegt ist und ich die wenigen Pixel effektiver Nachricht stundenlang suchen muss werde ich ja förmlich gezwungen einen Werbeblocker einzusetzen. Würde das Verhältnis zwischen Werbung und eigentlichem Inhalt in einem vernünftigen Maß bewegen und die Form der Werbung nicht so marktschreierisch daherkommen könnte ich mich ja durchaus mit Werbung anfreunden. Jedenfalls brauchen die Zeitschriftenverlage nicht auf mein Mittleid zu hoffen.
  2. Ich habe nichts gegen dezente Werbung, aber irgendwann ist Schluss, wie auch hier und vor allem hier...
  3. Ich finde zu viele Werbung auch nervig. Besonders nervig, man googelt nach irgendwelchen Sachen und plötzlich grölt aus dem Lautsprecher ein Werbevideo.
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