Wal-Mart bietet Videokunden Abfindung in Millionenhöhe an

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die beiden Unternehmen Wal-Mart und Netflix stehen in den USA vor Gericht, weil sie jahrelang heimliche Marktabsprachen betrieben haben sollen. Die Handelskette Wal-Mart will jetzt eine außergerichtliche Einigung erzielen und bietet DVD-Käufern eine Abfindung in zweistelliger Millionenhöhe an.

Eine Gruppe von Netflix-Nutzern hatte die beiden Unternehmen vor zwei Jahren verklagt. Ihnen wird vorgeworfen, durch gesetzeswidrige Absprachen den Videomarkt verzerrt zu haben: Die Onlinevideothek Netflix soll zugesichert haben, keine Film-Neuheiten auf DVD zum Kauf anzubieten, wenn Wal-Mart im Gegenzug auf das eigene Verleihgeschäft verzichte. Wal-Mart habe dies im Jahr 2005 getan und soll im Zuge dessen auch Kundendaten an Netflix weitergegeben haben.

US-Medienberichten vom Donnerstag zufolge, will zumindest Wal-Mart nun ein schnelles Ende der drohenden Auseinandersetzung herbeiführen. Das Unternehmen hätte in einer E-Mail den Anwälten allen Kunden, die sich der Sammelklage angeschlossen haben, eine Abfindung zugesichert, hieß es. Insgesamt sei man bereit, 27,25 Millionen Dollar zu zahlen. Wal-Mart habe aber darauf hingewiesen, dass dieses Angebot keinem Schuldeingeständnis gleichkomme.

Rechtsexperten zufolge stünde jedem Kunden, der zwischen 2005 und September 2011 DVDs bei Wal-Mart gekauft hat, ein Anteil an dieser Summe zu. Mit großen Auszahlungen dürften die betroffenen Kunden nun allerdings nicht rechnen: Insgesamt hätten demnach rund 25 Millionen Personen ein entsprechendes Anrecht. Abzüglich der hohen Anwaltskosten dürften laut den Berichten nur Centbeträge für einzelne Betroffene übrig bleiben.

Derzeit berate sich die Klägergruppe mit ihren Anwälten, ob sie auf das Angebot des Konzerns eingehen wird. Netflix hingegen wolle sich nicht an der Zahlung einer Abfindung beteiligen, sondern weiterhin vor Gericht kämpfen. „Die Vorwüfe sind haltlos und wir werden uns weiterhin dagegen wehren“, sagte Netflix-Sprecher Steve Swasey dem Nachrichtensender CNN am Donnerstagmittag (Ortszeit). [dm]

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