WDR-Tarifgespräche festgefahren: Weitere Sendungs-Ausfälle?

3
86
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Bei den Tarifverhandlungen beim WestdeutschenRundfunk ist kein Durchbruch in Sicht. Die sechste Runde endete am Dienstag ohne Einigung, wie die Gewerkschaft Verdi und der WDR mitteilten.

Die Arbeitnehmerseite fordert für die 4.200 Festangestellten und für die 2.200 freien Mitarbeiter, die regelmäßig für den Sender tätig sind, sechs Prozent mehr Geld für eine Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Der WDR bietet eine Anhebung von insgesamt 3,6 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Die nächste Verhandlungsrunde soll am 19. November stattfinden.

In den vergangenen Monaten hatten mehrfach Warnstreiks zu Beeinträchtigungen im Sendebetrieb geführt: Erst am Montag konnte das „Morgenmagazin“ erneut nicht live gezeigt werden, stattdessen wurde eine einstündige Aufnahme vom frühen Morgen als Wiederholung gesendet. Am Sonntag war der „Presseclub“ aus Sorge vor Warnstreik-Auswirkungen von Köln nach Berlin verlegt worden.

Der WDR bietet gewissermaßen einen Aufschlag an, wodurch sein Angebot auf insgesamt 4,25 Prozent steigen würde – Voraussetzung hierfür sind Änderungen bei alten Regelungen. Das lehnte Verdi ab. Der Landesfachbereichsleiter der Gewerkschaft, Christof Büttner, monierte, dass die Beschäftigten auf lange Sicht viel Geld einbüßen, wenn sie etwa später als bisher auf die nächste Tarifstufe kommen.

Der Gewerkschafter betonte, man sei kompromissbereit. Eine Einigung auf dem Niveau des öffentlichen Dienstes wäre akzeptabel, sagte er. Das wäre ein Tarifvertrag von 33 Monaten mit Anhebungen von jeweils 3,2 Prozent in Jahresschritten und 1,4 Prozent als letzte Stufe.

WDR-Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau sagte, ihr sei es wichtig, möglichst bald zu einem Ergebnis zu kommen, das die Interessen der Mitarbeiter angemessen berücksichtige. Es müsse „aber auch für den WDR finanzierbar“ sein, erklärte sie. Den Verweis auf den öffentlichen Dienst findet sie nicht angemessen, da der WDR nicht vom Staat finanziert werde, sondern von Beitragszahlern. [dpa/bey]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

3 Kommentare im Forum

  1. Ich finde das Forum schon komisch. Bei jedem Beitrag, wo es um die Öffentlich Rechtlichen Medienanstalten geht, liest man Sticheleien kreuz und quer. Bspw gegen Herrn Buhrow und ich bin wahrlich kein Freund von ihm. Doch wo ist hier der Aufschrei dass er für seine Tätigkeit als Intendant des WDR allein 399000 Euro einstreicht, mehr oder weniger, und dann noch Reden für Lobby Vereine wie die Atlantikbrücke hält und 10000 Euro oder mehr pro Rede kassiert? Und der wird für seinen Sparkurs gelobt? Die freie Meinung, freie Berichterstattung, kritische Berichterstattung wird von oben herab beschnitten, Leute werden raus geekelt? Ist das irgendwie normal? Ich glaube nicht.
  2. Was hat das Einkommen von Herrn Buhrow mit den Tarifforderungen der Gewerkschaft zu tun? Ua. gegen die Spitzenfußballer oder gar Helene Fischer verdient er eher wenig : Laut dem renommierten US-Wirtschaftsmagazin verdiente die Sängerin zwischen Juni 2017 und Mai 2018 rund 32 Millionen Dollar (rund 28,1 Millionen Euro).
Alle Kommentare 3 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum