Wer ist der typische Nutzer von Streamingdiensten?

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Streaming, Sender, Fernbedienung © Artur Marciniec - Fotolia.com
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Das Streamen von Filmen oder Serien ist beliebter denn je und der Markt wächst – Neben Netflix und Amazon Prime will jetzt auch Disney+ im deutschen Streaming-Bereich durchstarten. Doch wer ist eigentlich der typische Streamingdienst-Nutzer?

Seit einigen Jahren erfreut sich Streaming in Deutschland großer Beliebtheit. Allein im letzten Jahr nutzten 39,5 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahren einen Streamingdienst. Dabei lag der Marktanteil von Netflix bei 36,4 Prozent und der von Amazon Prime bei 30,3 Prozent. Neben den beiden größten, bereits etablierten Anbietern startet demnächst auch Disney+ hierzulande und will den deutschen Markt erobern.

Doch wer ist eigentlich der typische deutsche Streamer, der lieber Serien und Filme auf Abruf anschaut, anstatt „normal“ fernzusehen? Mit genau dieser Frage hat sich der Datendienstleister Acxiom beschäftigt.

Männlich, ledig, jung?

Netflix und Amazon Prime Video werden eher von Männern genutzt, wobei es bei Amazon Prime Video sogar noch mehr männliche User gibt. Insgesamt bewegen sich die Zuschauer in der Altersgruppe zwischen 14 und 49 Jahren. Am stärksten ist jedoch die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen vertreten. Die meisten der User haben außerdem einen höheren Bildungsabschluss – Abitur aufwärts.

Obwohl viele Zuschauer ledig sind, so sind 50 Prozent verheiratet. Außerdem sind die User eher unter den Gutverdienern zu finden: Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen liegt bei 3.000 Euro aufwärts, das persönliche Nettoeinkommen ab 2.000 Euro. 

Wenn man die Regionen betrachtet, so sind die ostdeutschen Bundesländer unterrepräsentiert. Zudem sind die Streamingdienst-User eher in größeren Städten ab 50.000 oder in Großstädten ab 500.000 Einwohnern zuhause. Ein möglicher Grund dafür ist eine bessere Infrastruktur mit schnellerem Internet, denn Streamen setzt eine entsprechend hohe Internetgeschwindigkeit voraus.  

Was machen Streaming-User, wenn nicht Netflix läuft?

Für Amazon Prime- und Netflix-Nutzer zählen Selbstverwirklichung, ein großer Freundeskreis, Spaß und Individualität zu den wichtigsten Lebensaspekten. In ihrer Freizeit sind sie sehr aktiv, gehen joggen, spielen Fußball oder fahren Fahrrad. Sie hören gerne Musik, sind in den sozialen Medien unterwegs und nutzen Apps.

Außerdem sind Nutzer von Streamingdiensten sehr technikaffin, interessiert an neuen Medien und übernehmen oft schon früh technische Innovationen. Ihr Haushalt ist mit moderner Unterhaltungselektronik – Fernseher, Heimkino, Smartphone, Tablet oder auch Spielekonsolen – ausgestattet.

Lineares Fernsehen bei Streaming-Usern

Nutzer von Streamingdiensten schauen unterdurchschnittlich häufig täglich lineares Fernsehen, nutzen aber mehrmals pro Woche oder im Monat Online-Mediatheken. Ihnen ist es wichtig, sich über aktuelle Neuigkeiten aus vertrauenswürdigen Quellen zu informieren. Sie bevorzugen TV-Sendungen wie Casting-Shows, Serien und Filme aber auch Wissenssendungen. Weit weniger interessant sind für sie Romantikserien und deutsche Schlagersendungen.

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  • Streaming-Fernsehen-Fernbedienung: © Artur Marciniec - Fotolia.com

4 Kommentare im Forum

  1. Grins...bis zum letzten Absatz war ich mehr oder weniger einverstanden, aber.... "Sie bevorzugen TV-Sendungen wie Casting-Shows....." das ist nämich unter anderem ein Grund warum ich weg vom linearen Fernsehen und hin zu den Streamingdiensten bin..Casting-Shows, Werbung, Talk Shows, langweilige Eigenproduktionen waren der Auslöser
  2. Casting Shows und ähnliches funktionieren halt nur im linearen Fernsehen. Wenn ich solche Sendungen nicht mag, werde ich auch im linearen Fernsehen nicht gezwungen, mir das anzusehen. Es gibt aber offensichtlich genügend Leute, die sich so etwas freiwillig und gerne reinziehen. Das schließt aber nicht aus, dass sich die gleichen Leute auch Filme und Serien anschauen, die Streamingdienste nicht linear als Video on Demand haben. Natürlich kann man anzweifeln, dass das die meisten und dadurch die typischen Nutzer von Streamingdiensten sind. Aber ich würde es auch nicht einfach ausschließen, weil ich selbst nicht dazu gehöre.
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