Wiener fühlen DVB-H in der Praxis auf den Zahn

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wien – Während in Deutschland die DVB-H Lizenzen erst noch vergeben werden müssen, sind die Österreich schon fleißig damit beschäftigt, den neuen Standard zu testen.

Zwei Jahre nachdem in der Alpenrepublik das Handyfernsehen per UMTS eingeführt worden ist, startete im Februar dieses Jahres der Feldversuch für DVB-H. Die Sendungen per Datenstrom werden im Vergleich zu UMTS als wesentlich effizienter betrachtet.

Rund 1 000 Kunden nehmen an dem Test „Mobile TV Austria“ in Wien teil. Genutzt werden dafür Handys der Firmen LG und Samsung. Aufgeschlossen stehen die Österreicher der neuen Technologie gegenüber, erwarten sie sich davon doch gestochen scharfe Bilder, hohe Qualität bei der Übertragung und gute Kapazitäten auch dann, wenn mehrere Teilnehmer auf ein Angebot zurückgreifen.
 
Bisher kommt die neue Form der Unterhaltung gut an, wenngleich es an manchen Stellen mit der Übertragung noch hakt. Standbilder und Tonausfälle gehören zu den Kinderkrankheiten. Den Optimismus scheint das nicht zu stören. Zumal die Partner des Projektes auch die technischen Voraussetzungen der Mobiltelefone im Blick haben.
 
Hier heißt das Stichwort „Timeslicing“. Die mobilen Unterhaltungspakete sind so angelegt, dass sie nicht im permanenten Datenstrom versandt werden, sondern in Blöcken übertragen werden. Ruft die Handy-Antenne gerade keinen „richtigen“ Block ab, kann das Mobiltelefon sich abschalten – und damit die Lauf- und Lebenszeit des Akkus schonen.
 
Außerdem können die Nutzer der mobilen Unterhaltung zwischen zwei Optionen wählen. In der Version „TV on mobile“ sind die üblicherweise verfügbaren Sender ORF 1 und 2 sowie ATV und MTV abrufbar. Bei „TV for mobile“ setzen die DVB-H-Tester vor allem auf mobile Dienste – wie etwa ORF mobile.
 
Partner der Plattform „Mobile TV Austria“ sind neben ORF und Mobilkom Austria auch Siemens Österreich, Hutchinson 3G und die Österreichischen Rundfunksender. Gemeinsam testen sie die Übertragunsart und die Programmangebote. Wissenschaftliche Verstärkung haben sich die Initiatoren ebenfalls ins Boot geholt: Die Fachhochschule Salzburg bringt ihr Know-how in Sachen Forschung mit ein. Bis zur Fußball-Europameisterschaft 2008 wollen die Österreicher Mobile TV zumindest in allen Landeshauptstädten ihrer Alpenrepublik der Öffentlichkeit zugänglich machen. [ft]

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