
Der Rundfunkbeitrag gibt in Deutschland seit vielen Jahren Anlass für heiße Diskussionen. Zu teuer, zu ineffizient, ist da oft zu hören. Aber stimmt das wirklich? Der Bayerische Rundfunk listet auf seiner Homepage detailliert auf, wohin das Geld wandert.
Was bekommt man für seine 18,36 Euro im Monat?
Um zu sehen, was man für seinen Beitrag bekommt, sollte man nicht nur die Gegebenheiten im eigenen Bundesland betrachten, sondern ganz Deutschland im Auge behalten. Da wären zunächst 18 frei empfangbare HD-Fernsehprogramme von ARD und ZDF. Die Regionalversionen von WDR und Co, sowie die Programme des SR und RB nicht mitgerechnet. Weiter 65 Hörfunkwellen, ohne Berücksichtigung der Regionalversionen. Damit steht den Bundesbürgern eine öffentlich-rechtliche Vielfalt zur Verfügung, so wie im Vergleich zu anderen Staaten beispiellos ist. Im Vergleich zum Privatfunk unterscheiden sich die öffentlich-rechtlichen Sender vor allem in zwei Punkten. Zum Einen gibt es auf den TV-Sendern von ARD und ZDF ausgesprochen wenig Werbung. Wobei Unterbrecherwerbung nur sehr begrenzt zum Einsatz kommt. Zudem bietet der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch qualitativ herausragende Inhalte mit Tiefgang, abseits des Massengeschmacks, der vor allem von den Privaten bedient wird.
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Im Detail
Von den 18,36 Euro monatlich entfallen 4,69 Euro auf das ZDF. Weitere 3,35 Euro gehen an die ARD für Gemeinschaftsaufgaben. Davon wiederum gehen 2,14 Euro an Das Erste. Davon etfallen 47 Cent auf Sport, 21 Cent für ARD aktuell, 16 Cent für Gemeinschaftssendungen und 60 Cent an ARD Degeto. Sie ist die Filmproduktions- und Einkaufsorganisation der ARD.
Mit den restlichen 70 Cent werden die Bereiche Politik und Gesellschaft (13 Cent), Kultur und Wissenschaft (3 Cent), Film (38 Cent), Unterhaltung (10 Cent) und Sonstige (6 Cent) abgedeckt.
Von den restlichen 1,21 Euro für die Gemeinschaftsaufgaben der ARD entfallen 50 Cent auf Spartenprogramme, 35 Cent auf den Beitragsservice, 5 Cent für Funk, 2 Cent für Gemeinschaftsaufgaben, sowie 29 Cent für Transferzahlungen.
Was bekommt der BR?
Von den 18,36 Euro/Monat erhält der Bayerische Rundfunk 9,43 Euro. Davon entfallen 12 Cent auf ARD alpha, sowie 2,99 Euro auf das BR Fernsehen. Dieser Betrag wird für Politik und Gesellschaft (1,01 Euro), Kultur und Wissenschaft (37 Cen), Film (39 Cent), Unterhaltung (57 Cent), Sport (13 Cent) und Sonstige (52 Cent) verwendet.
Die Hörfunkwellen des BR werden mit 1,69 Euro bedacht. Davon entfallen auf Bayern 1 43 Cent, auf Bayern 2 49 Cent, auf Bayern 3 24 Cent, BR Klassik 31 Cent und BR24 Radio 22 Cent. Weiter ist für BR Schlager 0,00 Euro angegeben. Wir dürfen davon ausgehen, dass auch die restlichen BR-Hörfunkwellen so gut wie nichts kosten sollten.
1,33 Euro entfallen auf Technik/IT (1,15 Euro) und Ausstrahlung (18 Cent).Ferner entfallen auf den Klangkörper des BR 42 Cent und auf die Verwaltung 44 Cent. 1,11 Euro werden zuletzt noch für Marketing (13 Cent) und Sonstiges aufgewendet. Zuletzt werden 1,06 Euro für Multimedia und 27 Cent für GEMA, GVL und andere aufgewendet. Dahinter verbergen sich die Abgaben an die Verwertungsgesellschaften, Stichwort Musik.
Wer bekommt den Rest?
Zuletzt gehen von den 18,36 Euro/Monat 54 Cent an das bundesweit ausgestrahlte Deutschlandradio, sowie 35 Cent an die Landesmedienanstalten.
Alle gemachten Angaben beziehen sich auf die Quelle ARD Beitragstransparenz 2024.
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