Hamburg – ZDF-Intendant Markus Schächter bezieht Stellung zu den Vorwürfen von Hubert Burda gegen die Online-Ausweitung von ARD und ZDF.
Anders als der Verleger Hubert Burda vermute, der sich vor zwei Wochen zum selben Thema in der „Zeit“ äußerte, habe sich die Wettbewerbssituation nicht verändert. „Auf den Märkten der Verleger treten wir auch im Netz nicht an – keine Werbung, kein Sponsoring, Anzeigen oder ähnliches“, antwortet Schächter in der „Zeit“.
Überraschend dreht Schächter den Spieß einmal um: Wenn man den Vergleich anstellen wolle, welches Medium in das Gebiet des anderen einbricht, „so sind es weit eher die Verlage, die sich auf fremdes Terrain bewegen, nicht die TV-Veranstalter“, sagt Schächter mit Blick auf die multimedialen Angebote der Verlage.
Im Sinne einer vielfältigen Berichterstattung in der multimedial vernetzten Zukunft forderte Schächter auch künftig ein partnerschaftliches Vorgehen ein. „Es geht um Wichtigeres, als nur um das Abstecken von kommerziellen Claims. Es geht am Ende um die Frage der Qualitätssicherung von Kommunikation in der Mediendemokratie. Das war bisher eine gemeinsame Aufgabe der Qualitätsmedien. Sie sollte es auch in Zukunft sein“.
Zwischen den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und den privaten Anbietern
wird ein erbitterter Streit darüber geführt, wie aktiv ARD und ZDF im Internet sein dürfen. Die Privaten werfen den Öffentlich-Rechtlichen dabei Wettbewerbsverzerrung mit Gebührengeldern vor, ARD und ZDF berufen sich auf die Bestands- und Entwicklungsgarantie. [lf]
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