ZVEI begrüßt Verzicht auf Grundverschlüsselung im Kabel

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Unterhaltungselektronik-Verband ZVEI hat die Planspiele des Medienkonzerns Liberty Global begrüßt, als Zugeständnis an das Bundeskartellamt die Grundverschlüsselung von digitalem Free-TV bei der Konzerntochter Unitymedia aufzuheben.

„ZVEI begrüßt die Ankündigung von Liberty Global, auf die Grundverschlüsselung von digitalem Free-TV im gesamten Verbreitungsgebiet von Unitymedia zu verzichten, wenn das Bundeskartellamt die Übernahme von Kabel Baden-Württemberg genehmigt. „Damit würde eine langjährige Forderung des ZVEI erfüllt“, betonte der ZVEI-Vizepräsident und Vorsitzende des Fachverbands Consumer Electronics, Hans-Joachim Kamp, am Dienstag.
 
Liberty Global hatte den Verzicht auf eine Grundverschlüsselung in den Kabelnetzen in Hessen und Nordrhein-Westfalen in der vergangenen Woche als eines von mehreren Zugeständnissen ins Feld geführt, um die Bedenken der obersten deutschen Kartellhüter für die geplante Übernahme des Unitymedia-Konkurrenten Kabel-BW auszuräumen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).

„Um die Bedenken des Kartellamts auszuräumen, bringen wir mehr Wettbewerb in den Gestattungsmarkt, indem wir unter anderem auf die Grundverschlüsselung von digitalem Free-TV in unserem Verbreitungsgebiet verzichten“, hatte Lutz Schüler, CEO von Unitymedia, erklärt. Damit sollen für Kunden, Wohnungsbaugenossenschaften und Mittbewerber „erhebliche Vorteile“ entstehen. Die Zugeständnisse beschrieb Schüler euphorisch als „einmalige Chance für einen Paradigmenwechsel im deutschen Fernsehmarkt“.
Der ZVEI-Vorsitzende Kamp sagte, der Schritt sei „von großer Bedeutung nicht nur für den deutschen Kabelmarkt, sondern auch für die Consumer-Electronics-Industrie und die Verbraucher“. Generell sei für den Zuschauer nicht ersichtlich, warum Programme, die im analogen Kabel mit der Grundgebühr abgedeckt waren, beim digitalen Anschluss zusätzliche Kosten verursachen. Sein Verband setze sich seit Jahren dafür ein, dass die Zuschauer digitales Fernsehen möglichst bequem empfangen und nutzen könnten, betonte Kamp. 
Der ZVEI rechnet daher bei einer Fusion von Unitymedia und Kabel Baden-Württemberg und der Umsetzung der gemachten Zugeständnisse mit einem deutlichen Schub für die Digitalisierung im Kabel. Mit der Beendigung der analogen Satelliten-TV-Verbreitung am 30. April 2012 wird das Kabel die letzte analoge Fernseh-Infrastruktur sein. Die Digitalisierung der Kabel-Haushalte wächst in den vergangenen Jahren verhalten. Noch sind deutlich über 50 Prozent der Kabelhaushalte Analog-Kunden. Dies könnte sich ändern, wenn die Grundverschlüsselung der digitalen Free-TV Sender gekippt wird, glaubt der Verband.

[ar]

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5 Kommentare im Forum

  1. AW: ZVEI begrüßt Verzicht auf Grundverschlüsselung im Kabel Letzendlich wird umgesetzt, was DMB, GdW und VZBV schon länger fordern: http://www.vzbv.de/mediapics/rundfunk_digital_positionspapier_vzbv_dmb_gdw_mai_2010.pdf
  2. AW: ZVEI begrüßt Verzicht auf Grundverschlüsselung im Kabel wie jetzt? HD+ ist dann entweder nicht im Kabel, wird dennoch verschlüsselt, oder ist Pay-TV ... Als Ex Kabelkunden ist das natürlich der richtige Weg. Wieso eine Verschlüsselung in einem Medium was eh' nur der bekommt, der auch ein Kabel verlegt hat. Echtes Pay-TV mal außen vor.
  3. AW: ZVEI begrüßt Verzicht auf Grundverschlüsselung im Kabel SD unverschlüsselt, HD verschlüsselt. Wie beim Satellit.
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