„miniTek“: Siemens übermittelt Fernsehton direkt ans Hörgerät

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Eine ungewöhnliche Schnittstelle zwischen Hörgerät und Unterhaltungselektronik hat der Technologiekonzern Siemens auf dem 55. Internationalen Hörgeräteakustiker-Kongress in Hannover vorgestellt.

Die „miniTek“ getaufte multifunktionale Fernbedienung ist kaum größer als eine Streichholzschachtel, wiegt nur 55 Gramm und steuert neben nahezu allen Siemens-eigenen Hörsystemen auf Wunsch auch die im Haushalt vorhandenen Blu-ray-Player, TV-Geräte oder Set-Top-Boxen. Sogenannte „Tek-Transmitter“ – das sind Adapter, die beispielsweise an den Fernseher angeschlossen werden – erlauben die Weiterleitung des Tons direkt ans Hörgerät.

Außerdem kann das System die Hörgeräte mit allen gängigen FM-Anlagen verbinden, wie sie zum Beispiel in Schulen installiert sind, sowie mit in Kinos oder Veranstaltungsräumen verlegten Induktionsschleifen. Für Hörgeschädigte leiste die Innovation so einen Beitrag, um die Musik von Handy, MP3-Player oder Mobiltelefon, das aktuelle TV-Programm oder akustische Rückmeldungen vom PC ohne störende Außeneinflüsse ins Ohr zu leiten.

Dabei kann der Hörsysteme-Träger seine persönliche Wunschlautstärke individuell einstellen. Mit einem zweiten „Tek-Transmitter“ können zusätzlich die Stereoanlage oder ein zweiter Fernseher mit „miniTek“ verbunden werden. Gleichzeitig bleibt „miniTek“ aber auch mit dem Haustelefon und dem Handy verbunden, die eingehende Anrufe direkt an die Hörgeräte melden. Außerdem kann der Nutzer durch die integrierten Richtmikrofone weiterhin einem Gesprächspartner folgen, während der Fernseher läuft.

Der eingebaute Akku hält je nach Einsatz einen Tag lang und kann in
nur drei Stunden komplett wieder aufgeladen werden. „miniTek“ wird laut Siemens ab Anfang 2011 erhältlich sein. Zu Preisen machte die Health-Care-Sparte von Siemens zunächst keine Angaben. [ar]

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