20 Jahre ISS – eine Chronologie

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Von Raumfahrern ständig bewohnt ist die Internationale Raumstation ISS seit dem Jahr 2000. Für einen Flug um die Erde braucht sie gerade einmal 90 Minuten – eine Chronologie der zwei Dekaden im All.

Januar 1998: Die 15 beteiligten Staaten, darunter Deutschland, unterzeichnen in Washington ein Abkommen über Bau und Betrieb der Internationalen Weltraumstation (ISS).

November 1998: Das erste Bauteil für die ISS wird vom Raumfahrtbahnhof Baikonur in Kasachstan aus ins All befördert.

Juli 2000: Das russische Wohn- und Servicemodul „Swesda“ startet – dritte Komponente der ISS neben dem russischen Nutzlastmodul „Sarja“ (Morgenröte) und dem amerikanischen Verbindungsknoten „Unity“ (Einheit). An Bord ist auch der erste europäische Baustein, der in Deutschland gebaute zentrale Bordcomputer.

November 2000: Die erste Langzeitbesatzung schlägt ihr Quartier auf der ISS auf: Bill Shepherd, Juri Gidsenko und Sergej Krikaljow bleiben vier Monate an Bord.

März 2001: An Bord der US-Raumfähre „Discovery“ fliegt die erste Frau zur ISS, die Amerikanerin Susan Helms. Erste Europäerin wird im Oktober 2001 die Französin Claudie Haigneré.

Februar 2002: Nach einem Computerproblem gerät die ISS stundenlang ins Trudeln.

Juli 2006: Als erster Deutscher fliegt Thomas Reiter mit der US-Raumfähre „Discovery“ zur ISS. Er bleibt als erster Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation Esa zu einem Langzeitbesuch.

Februar 2008: Die US-Raumfähre „Atlantis“ mit dem europäischen Weltraumlabor „Columbus“ und dem deutschen Astronauten Hans Schlegel an Bord startet zur ISS.

März 2009: Weltraummüll zwingt die Besatzung, sich in eine angedockte russische Sojus-Kapsel zu flüchten. Mit 30 000 Kilometern pro Stunde rasen Überreste eines ausgedienten Satelliten an der Station vorbei.

Juli 2009: In der mit 13 Astronauten übervollen ISS herrscht Gedränge
vor den Toiletten – eines der beiden Klos ist defekt. Nach dem
Austausch einer Pumpe ist das Weltraum-WC bald wieder einsatzbereit.

Februar 2011: „Johannes Kepler“, ein unbemanntes europäisches Versorgungsschiff, dockt an. Es bringt mehr als sieben Tonnen Lebensmittel.

Juli 2011: Die US-Raumfähre „Atlantis“ startet als vorerst letztes Space Shuttle ins Weltall. Die insgesamt 135. Shuttle-Mission beendet die bemannte Raumfahrt in den USA für die nächsten Jahre.

Mai 2012: Der erste private Raumtransporter des kalifornischen Unternehmens SpaceX startet ins All. Der unbemannte „Dragon“ (Drache) bringt der ISS-Besatzung Ausrüstung und Lebensmittel.

Mai 2013: Ein Kühlkreislauf der ISS ist undicht, giftiges Ammoniak entweicht ins All. Bei einem stundenlangen Außeneinsatz dichten zwei
Astronauten das Leck ab.

Mai 2014: Der deutsche Astronaut Alexander Gerst startet mit einer Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur zur ISS.

Juni 2015: Zum dritten Mal innerhalb weniger Monate scheitert ein Versorgungsflug. Die Rakete, die den Raumfrachter „Dragon“ zur ISS bringen sollte, explodiert kurz nach dem Start vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida.

Mai 2016: Die ISS umrundet zum 100 000. Mal die Erde. Die Jubiläumsrunde dauert von 6.35 bis 8.10 Uhr MESZ.

Juni 2018: Alexander Gerst startet zu seiner zweiten Mission auf der ISS. Im Herbst übernimmt er als erster Deutscher das Kommando.

Bildquelle:

  • sts111-306-012_orig: nasa.gov

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