„Discovery“ auf Abschiedstour: Huckepack in die Geschichtsbücher

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Bild: © jim - Fotolia.com
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Ein letztes Mal erhob sich das Space-Shuttle „Discovery“ am Dienstag in die Lüfte, bevor es seine neue Heimat im Museum bezieht. Die „Discovery“ macht aber nur den Anfang, denn nachdem die NASA das Space-Shuttle-Programm im vergangenen Jahr eingestellt hat, sollen alle ausrangierten Raumfähren nun für Besucher ausgestellt werden.

Nach fast 30 Jahren im Dienst der Wissenschaft trat die „Discovery“ am Dienstag ihre letzte Reise an. Huckepack auf einer Boeing 747 drehte das Space-Shuttle noch eine Ehrenrunde über der US-Hauptstadt Washington, ehe sie auf dem Dulles International Airport im Bundesstaat Virginia zur Landung ansetzte. Von dort aus legt die Raumfähre die letzte Etappeins Udvar-Hazy-Center, einer Dependance des Smithsonian Museums unweit des Flughafens, zurück, wo die geschichtsträchtige „Discovery“ ihren Lebensabend verbringen soll.

Tausende Schaulustige werden am Udvar-Hazy-Centre in Chantilly erwartet, wo die „Discovery“ in Zukunft ausgestellt wird. Auch am Hauptsitz des Smithsonian Museums in der Innenstadt von Washington werden viele Zuschauer erwartet, wenn das Tandem aus Flugzeug und Raumfähre über der Hauptstadt kreist. Die US-Raumfahrtagentur Nasa und das Museum warnten die Autofahrer zugleich, den Blick auf den notorisch stockenden Verkehr zu halten.

Am Wochenende hatten Mitarbeiter des Weltraumbahnhofs Cape Canaveral in Florida die „Discovery“ auf dem Rücken des Transportflugzeugs befestigt. In der Vergangenheit waren die Raumfähren so auch nach ihrer Landung in Kalifornien zurück nach Florida gebracht worden. Am Flughafen in Virginia fehlt jedoch die Expertise und Ausrüstung von Cape Canaveral. Deshalb haben 45 Flughafen-Mitarbeiter stundenlang geübt, um die Raumfähre mit zwei riesigen Kränen vom Flugzeug zu heben.

Im vergangenen Jahr hatte die Nasa die Space-Shuttle-Ära für beendet erklärt. Im Juli flog die Raumfähre „Atlantis“ ein letztes Mal ins All. Nun sollen die Raumfähren des Space-Shuttle-Programms in verschiedenen Museen des Landes ausgestellt werden.

Die „Discovery“ ist die älteste und meistgereiste Raumfähre der Flotte. Als erste findet sie nun eine neue Heimat. Im Jahr 1984 machte sie ihren Jungfernflug ins All und hat seitdem zusammengezählt ein ganzes Jahr in der Erdumlaufbahn verbracht. Nach der „Challenger“-Katastrophe von 1986 kehrte die „Discovery“ als erste Fähre wieder ins All zurück. Auch nach der Zerstörung der „Columbia“ bei Wiedereintritt in den Orbit im Jahr 2003 war es die „Discovery“, die die bemannte Raumfahrt wieder aufnahm. 14 Astronauten waren bei den beiden Unglücken zu Tode gekommen.

Die „Discovery“ trug das bahnbrechende Hubble-Teleskop ins All und dockte als erste US-Raumfähre an die russische Raumstation Mir an. „Die ‚Discovery‘ war der Star der Shuttle-Flotte“, sagt Museums-Kuratorin Valerie Neal. „Sie tat alles, was eine Raumfähre tun sollte. Und mehr davon als die anderen.“

Das Flugzeug, das die „Discovery“ nach Virginia transportiert, fliegt danach weiter nach New York. Dann trägt es die „Enterprise“, die in ein Museum in New York kommt. Bisher stand diese Fähre, die zwar Testflüge machte, aber nie im All war, im Smithsonian Museum. Die Nasa möchte die ausrangierten Raumfähren möglichst weit verstreut im ganzen Land ausstellen. Die „Endeavour“ kommt nach Kalifornien, während die „Atlantis“ zu Hause in Cape Canaveral verbleibt. [Anne Walters/fm]

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