Dritter Raumflug von Blue Origin erfolgreich

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Jeff Bezos und seine Raumfahrt-Unternehmung
Bild: Blue Origin

Schon zum dritten Mal hat Amazon-Gründer Jeff Bezos Touristen ins All geschickt. Diesmal waren eine Astronauten-Tochter und ein TV-Moderator unter den Passagieren.

Die Tochter des ersten US-Amerikaners im All, ein TV-Moderator und vier weitere Passagiere haben einen Kurz-Ausflug in den Weltraum unternommen. Transportiert wurden sie am Samstag vom Raketensystem „New Shepard“ der Firma Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos. Start und Landung des rund zehnminütigen Fluges fanden im Westen des US-Bundesstaates Texas statt.

Jeff Bezos empfängt All-Rückkehrer

Unter strahlend blauem Himmel nahm Bezos höchstpersönlich die frisch gekürten Astronauten nach ihrer Rückkehr in Empfang. „Willkommen zurück“, sagte Bezos, in einen blauen Raumanzug gekleidet, als er die Luke zu der Kapsel öffnete. Unter dem Applaus von Freunden, Familienmitgliedern und Mitarbeitern von Blue Origin kletterten die sechs Passagiere nach und nach heraus und umarmten den Amazon-Gründer. Nach Angaben von Blue Origin waren sie zehn Minuten und 13 Sekunden unterwegs und erreichten dabei eine Höhe von 107 Kilometern.

Die 74-jährige Laura Shepard Churchley, Tochter des 1961 als Nasa-Astronauten ins All geflogenen Alan Shepard (1923-1998), nach dem das Raketensystem von Blue Origin benannt ist, und der 50-jährige TV-Moderator Michael Strahan waren Ehrengäste der Firma, die anderen vier Passagiere hatten für ihre Tickets bezahlt: Raumfahrtingenieur Dylan Taylor, Investor Evan Dick, Technologie-Unternehmer Lane Bess sowie dessen Sohn Cameron. Wieviel sie jeweils für ihr Ticket bezahlten, teilte Blue Origin nicht mit.

Laura Shepard Churchley erinnerte nach dem Kurzflug an die Mission ihres Vaters. Er habe bei seinen Einsätzen hart arbeiten und alles selbst machen müssen. Sie sei einfach nur so mitgeflogen, sagte die 74-Jährige mit einem Lachen. Auch Michael Strahan äußerte sich begeistert. Er würde am liebsten gleich nochmal ins All zurückkehren, sagte der Moderator.

„New Shepard“ fliegt automatisiert

Das Raketensystem „New Shepard“ fliegt weitgehend automatisiert. Die während des Fluges von der Rakete abgetrennte Kapsel erreichte eine Höhe von rund 100 Kilometern über der Erde, zeitweise mit Schwerelosigkeit, bevor das wiederverwendbare Objekt abgebremst von großen Fallschirmen wieder landete. Der Internationale Luftfahrtverband und viele andere Experten sehen 100 Kilometer über der Erde als Grenze zum Weltraum an, es gibt jedoch keine verbindliche internationale Regelung.

Es war bereits der dritte bemannte All-Ausflug von Blue Origin: Beim ersten im Juli war Amazon-Gründer Bezos selbst an Bord, zusammen mit seinem Bruder Mark, einer 82 Jahre alten früheren US-Pilotin und einem 18-jährigen Niederländer. Beim zweiten im Oktober war der 90-jährige kanadische Schauspieler William Shatner dabei, der mit seiner Rolle als „Captain Kirk“ in „Star Trek“ weltberühmt wurde, außerdem der frühere Nasa-Ingenieur Chris Boshuizen, der Unternehmer Glen de Vries und die stellvertretende Chefin von Blue Origin, Audrey Powers.

Kritiker werfen Bezos und Blue Origin vor, das Geschäft mit dem Weltraumtourismus weitgehend ohne wissenschaftliche Forschungsinteressen zum Wohl der Menschheit und ohne Rücksicht auf das Klima voranzutreiben.

Bildquelle:

  • BlueOrigin_NewShepard_LaunchPadCheck: Blue Origin

4 Kommentare im Forum

  1. Ja immer weiter so mit den sinnlosen Flügen ins All! Diese 10 Minuten Schwerelosigkeit für ein paar wenige Personen stoßen ja nur genau so viel CO2 aus, wie etwa 500 Transatlantik-Passagierflüge (y) Und dass die Ozonschicht drunter leidet? Who cares!? Wir leben schließlich nur einmal und wenn dadurch in Zukunft andere weniger lange leben oder erst gar nicht... wen juckts nicht wahr?
  2. Hm, wird da nicht Wasser ausgestoßen statt CO2 ? Aber auch Wasser soll der Ozonschicht schaden. BE-3 – Wikipedia
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