Esa-Astronaut Pesquet meistert seinen ersten ISS-Außeneinsatz

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Bild: © jim - Fotolia.com
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Erstmals verlässt der Franzose im Raumanzug die Internationale Raumstation ISS. Mit einem Kollegen modernisiert er die Stromversorgung der Station.

Premiere im All: Der französische Astronaut Thomas Pesquet hat seinen ersten Außeneinsatz an der Internationalen Raumstation ISS gemeistert. Gut sechs Stunden lang führte der 38-Jährige gemeinsam mit US-Astronaut Shane Kimbrough am Freitag wichtige Wartungsarbeiten in der Schwerelosigkeit aus. Auf Bildern der Raumfahrtbehörden Nasa und Esa war zu sehen, wie sie sich in ihren Raumanzügen an der Außenwand der ISS entlang hangelten.
 
Pesquet und Shane montierten neue Lithiumionenbatterien an dem fliegenden Labor rund 400 Kilometer über der Erde. Weil sie diese „Primär-Aufgaben“ schon nach drei Stunden erledigt hatten, konnten sie sich noch anderen Tätigkeiten widmen, wie auf dem Twitteraccount der Raumstation mitgeteilt wurde. Kurz nach 18.00 Uhr deutscher Zeit kehrten sie dann ins Innere der ISS zurück.
 
ISS-Kommandant Kimbrough und US-Kollegin Peggy Whitson hatten die Arbeiten zur Modernisierung der Stromversorgung der Station bereits bei einem Außeneinsatz vom 6. Januar begonnen. Für Kimbrough war es der vierte Ausstieg ins freie Weltall.

Pesquet war Mitte November vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur zur ISS gestartet. Der Astronaut der Europäischen Raumfahrtagentur Esa soll noch bis Mitte Mai auf dem Außenposten der Menschheit arbeiten. Neben Pesquet, Kimbrough und Whitson leben derzeit die russischen Kosmonauten Andrej Borissenko, Sergej Ryschikow und Oleg Nowizki auf der ISS.
 
Die sechs Raumfahrer bilden die 50. Besatzung der ISS. Das riesige Hightech-Labor kreist seit dem Jahr 2000 dauerhaft bemannt um die Erde.
 
Der russische Vize-Regierungschef Dmitri Rogosin rief die Raumfahrtbehörde Roskosmos dazu auf, Vorschläge für eine künftige Nutzung der ISS ab 2024 auszuarbeiten. Angesichts politischer Spannungen zwischen Russland und dem Westen und gegenseitiger Sanktionen gehe es auch darum, zu entscheiden, ob Moskau die internationale Kooperation in der Weltraumerforschung fortsetze oder verstärkt auf nationale Projekte setze, sagte er der Agentur Tass zufolge.
 
Die Hauptgeldgeber Russland und USA wollen die ISS bis 2024 betreiben. Auch die Esa hat ihre Unterstützung zugesagt. Russland schließt den gemeinsamen Betrieb einer internationalen Station über das Datum hinaus nicht aus. Aber auch die Idee eines nationalen Raumlabors wird diskutiert. [dpa]

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