Esa startet nächste Phase in Ariane-6-Entwicklung

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Bild: © jim - Fotolia.com
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Auf dem Weg zum Start der neuen Trägerrakete Ariane 6 ist die Europäische Weltraumorganisation (Esa) einen Schritt weiter gekommen. Die Produktion von Raketenteilen zum Materialtest soll in Kürze beginnen.

Die Entwicklung von Europas neuer Trägerrakete Ariane 6 geht in die nächste Phase. Die europäische Raumfahrtagentur Esa und Hersteller Airbus Safran Launchers (ASL) unterzeichneten am Mittwoch in Paris einen Vertrag, der das Programm bestätigt und die zweite Finanztranche von 1,7 Milliarden Euro freigibt. Dies sei ein wichtiger Schritt für die Entwicklung der nächsten europäischen Raketen-Generation, sagte Esa-Chef Jan Wörner.

Die Nachfolgerin der Ariane 5 soll pro Kilogramm Fracht bis zu 50 Prozent günstiger sein. Ziel ist es, so die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Weltraumindustrie gegenüber neuen Konkurrenten wie dem amerikanischen Unternehmen SpaceX zu sichern. Außerdem will Europa seinen eigenen Zugang zum All sichern. Der erste Flug ist für 2020 angesetzt.
 
Mit der Unterzeichnung vom Montag stehen nun rund 2,4 Milliarden Euro öffentlicher Mittel für die Entwicklung der Ariane 6 zur Verfügung. 400 Millionen Euro steuert die Industrie bei. Die Esa hatte den Entwicklungsauftrag im Sommer 2015 an ASL vergeben, das technische Konzept der Rakete wurde im vergangenen Juni abgenickt.
 
In etwa drei Monaten solle nun die Herstellung zentraler Bauteile beginnen, die dann in Tests am Boden erprobt werden, sagte ASL-Chef Alain Charmeau der Deutschen Presse-Agentur. „Die Herstellung der ersten Rakete für den Flug wird 2018 beginnen.“
 
Wichtige Teile der Raketen werden auch in Deutschland gefertigt. Die Booster – Hilfsraketen für den Start der Ariane – kommen unter anderem von MT Aerospace in Augsburg. Ein Esa-Ministertreffen hatte sich vor zwei Jahren darauf verständigt, die geplanten 35 Boostergehäuse pro Jahr je zur Hälfte in Deutschland und Italien zu produzieren – über die Details wurde aber in den vergangenen Monaten heftig gerungen. Erst am 3. November wurde eine Einigung erzielt.
 
„Der alte Spruch ‚der Teufel steckt im Detail‘ hat uns an dieser Stelle sozusagen erwischt“, sagte Wörner der Deutschen Presse-Agentur. „Wir mussten in monatelangen Diskussionen genau festlegen: Wie arrangieren wir das?“ Charmeau sagte, es sei nun etwas komplizierter als ursprünglich angedacht. „Aber immerhin haben wir einen Vertrag.“[dpa/buhl]

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