Japan entwickelt Konkurrenz zum GPS-System

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Was Europa mit Galileo umsetzt, will auch Japan: Das Land baut ein eigenes hochpräzises Ortungssystem für Autofahrer, Smartphones, Drohnen und andere Nutzer auf.

Zu diesem Zweck schickte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt am Donnerstag einen zweiten Satelliten ins All, der Teil einer verfeinerten Form des satellitengestützten GPS-Standards japanischer Bauart ist. Bislang hängt Japan von einem amerikanischen GPS-Netzwerk ab. Durch den Aufbau eines eigenen Systems hofft Japan, die Fehlerspanne bei der Ortung im eigenen Land auf wenige Zentimeter zu reduzieren.

Damit erhalten Nutzer von Smartphones noch genauere Informationen bei der Suche nach Standorten mit Karten-Apps. Solche Daten können zudem für Navigationsgeräte in Autos, für den Betrieb von Drohnen oder auch von unbemannten Traktoren in der Landwirtschaft verwendet werden.
 
Japan hatte den ersten Michibiki genannten Satelliten 2010 ins All gebracht. Am Donnerstag schickten Japans Weltraumbehörde und der Konzern Mitsubishi Heavy Industries mit einer H-2A-Rakete den zweiten Michibiki hinterher. Im späteren Jahresverlauf sollen zwei weitere Satelliten folgen, um das „japanische GPS“ zu vervollständigen. [dpa/fp]

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38 Kommentare im Forum

  1. Gibt es eigentlich keine drängenderen Probleme, die man lösen könnte, statt eine fünfte Satellitennavigations-Konstellation in der Erdumlaufbahn zu installieren? Vielleicht ein paar Satelliten, die die Strömungswege der radioaktiven Stoffe aus den Fukushima-Reaktoren durch die Weiten des Pazifik verfolgen könnten....
  2. Langsam frage ich mich, wie sich auf lange Sicht 5 Satellitennavigationssysteme wirtschaftlich rechnen sollen.
  3. Wenn Bündnisse aufbrechen, und eines Tages vielleicht Kriege zwischen Parteien geführt werden, die heute noch Verbündete sind, dann braucht jede kriegsführende Partei ihr eigenes Ortungssystem. Im Vorteil sind dann vor allem jene, die in der Lage sind die Satelliten der gegnerischen Parteien auszuschalten. So gesehen braucht eigentlich jedes Land ein eigenes Ortungssystem. Naja, und wenn Deutschalnd demnächst die Verteidigungsausgaben drastisch erhöhen muss, vielleicht bekommen wir dann auch ein eigenes? Da könnte man doch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, die Verteidigungsausgaben erhöhen, und nebenbei eine perfekte Überwachung für die streckenabhängige PKW Maut auf deutschen Autobahnen einführen. Wenn man das System Präzise genug baut, kann man sogar die Spur erkennen, und auf der linken Spur vielleicht doppelt kassieren, oder dreifach?
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