Kosmos 482 bereits abgestürzt

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Seit heute Vormittag ist Kosmos 482 Geschichte

Wie inzwischen bekannt geworden ist, ist die sowjetische Raumsonde Kosmos 482 laut Angaben der russischen Weltraumbehörde Roskosmos bereits zerschellt.

Dies soll bereits um 8.24 Uhr MESZ, also unserer Sommerzeit, vermutlich über dem Indischen Ozean erfolgt sein. Roskosmos geht davon aus, dass die Venus-Raumsonde rund 560 Kilometer westlich der zu Indien gehörenden Insel Middle-Andaman in die Atmosphäre eingetreten und in den Indischen Ozean gestürzt ist.

Die letzten Stunden von Kosmos 482

Da es sich bei Kosmos 482 um einen von Menschenhand geschaffenen Flugkörper gehandelt hat, der nicht wie üblich in den oberen Schichten der Atmosphäre verglühen sollte, erregte die sowjetische Raumsonde weltweit besondere Aufmerksamkeit.

Bereits gegen 9.30 Uhr sind in den sozialen Medien Videos aufgetaucht, die den Absturz der Venera-Raumsonde, so wurde Kosmos 482 ursprünglich bezeichnet, über Peru zeigen sollen. Vermutlich handelte es sich dabei um Videos, die viele Klicks generieren sollten. Fest steht, dass Kosmos 482 zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgestürzt war.

Etwa zu der Zeit meldet ein katalanischer Raumfahrtingenieur, dass Kosmos 482 bereits in die Erdatmosphäre eingetreten sein sollte. Das bestätigte auch die Europäische Weltraumbehörde ESA, da die Raumsonde während ihres Überflugs über Deutschland um 9.32 Uhr nicht mehr vom Radar erfasst wurde, was während der vorangegangenen Überflüge aber noch sehr wohl der Fall war.

Während der folgenden rund 90 Minuten stellten sich die Wissenschaftler die Frage, ob Kosmos 482 bereits in der Erdatmosphäre verglüht sein könnte oder ob er doch bis zur Erdoberfläche gelangt ist. Genauso herrschte nicht nur noch Unklarheit darüber, ob die sowjetische Venus-Raumsonde tatsächlich schon abgestürzt ist und falls ja, wo das gewesen sein könnte.

Warum gab es keine genaue Berechnung?

Die Berechnung der Absturzzeit und damit auch verbunden des Absturzortes, war insofern nur ausgesprochen vage möglich, da zu viele Unbekannte mit zu berücksichtigen gewesen sind. Dazu zählt etwa die Elektronendichte in den äußeren Luftschichten. Je höher diese ist, desto stärker wird die Sonde abgebremst und umso schneller nähert sie sich der Erdoberfläche. Weiter wären allgemein das Weltraumwetter und die Sonnenaktivität zu berücksichtigen.

Am Ende führten diese Unsicherheitsfaktoren dazu, dass man bis zuletzt nicht wusste, wann die Sonde auf die Erde trifft. Dies sollte wohl bereits erfolgt sein, während wir noch immer auf dieses Ereignis gewartet hatten. Am Ende dürfte die Tatsache, dass Kosmos 482 nicht mehr von den Radarsystemen erfasst wurde, Gewissheit über den Absturz gebracht haben.

Welche Geräte hatte Kosmos 482 an Bord?

Kosmos 482 soll laut Angaben der Nasa unter anderem über Instrumente zur Messung von Dichte, Druck und Temperatur verfügt haben und batteriebetrieben gewesen sein. Die Sonde soll auch einen Fallschirm zur Abbremsung bei der Landung auf der Venus an Bord gehabt haben. Letzte Beobachtungen von Forschern der Uni Braunschweig lassen den Schluss zu, dass der Fallschirm bereits eine Zeit vor dem Eintreten in die Atmosphäre geöffnet gewesen sein könnte.

9 Kommentare im Forum
  1. Gestern noch so getan, als würde sie uns auf den Kopf fallen. Sowjetische Raumsonde könnte bei uns abstürzen
  2. Zumindest wenn man nur die Überschriften liest. Was im letzten Satz des Artikels stand, ist letztendlich auch eingetroffen.
  3. Jetzt hast du aber einigen Aluhutträgern die Zukunft genommen. Doch kein Inferno, so ein Mist.
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