Russland plant Weltraum-Mission zur Venus

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Baikonur © Roskosmos
© Roskosmos

Nach Hinweisen auf mögliches Leben in der Atmosphäre der Venus will Russland eine eigene Mission zur weiteren Erforschung des Nachbarplaneten starten.

Das kündigte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Dienstag in Moskau an, wie die Staatsagentur Ria Nowosti meldete. „Die Venus-Erforschung soll wieder aufgenommen werden.“ Das sehe das Weltraum-Programm des Landes für die Jahre 2021 bis 2030 vor. Eine Entscheidung dazu sollte nach früheren Angaben bis Ende Dezember getroffen werden.

Ursprünglich wollte Russland Roskosmos zufolge die Erforschung der Venus gemeinsam mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa voranbringen. Nun sei ein weiteres Projekt „ohne breite internationale Zusammenarbeit“ geplant. Offen blieb, wann eine russische Sonde zur Venus aufbrechen könnte. Eine Mission könnte es in den Jahren 2027 bis 2029 geben. Dafür seien aber noch keine staatlichen Mittel genehmigt worden.

Am Montag hatten Astronomen im Fachblatt „Nature Astronomy“ berichtet, das Gas Monophosphan in der oberen Venus-Atmosphäre entdeckt zu haben. Auf der Erde entsteht das Gas durch biologische Prozesse. Der Nachweis in der Venus-Atmosphäre sei allerdings kein belastbarer Beleg für eine biologische Quelle auf unserem Nachbarplaneten, betonte das Team. 

Diese Ansicht teilt Roskosmos. Diese Frage könnten nur Proben vor Ort zweifelsfrei klären. Die Sowjetunion hatte bereits mehrfach Sonden zur Venus geschickt. „Wir glauben, dass die Venus ein russischer Planet ist“, meinte Rogosin mit Blick auf die umfangreichen früheren Forschungen.

Die Venus ist ähnlich groß wie die Erde, hüllt sich jedoch in eine dichte Wolkendecke. Durch einen starken Treibhauseffekt herrschen auf der Oberfläche mehrere hundert Grad Celsius, es ist dort viel zu heiß für Leben.

Bildquelle:

  • Raketenstart_Baikonur: © Roskosmos

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