Satellit GOCE verglüht kommende Nacht

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Nach vierjähriger Mission wird der Satellit GOCE in Kürze in der Atmosphäre verglühen. Voraussichtlich werde der Satellit in der Nacht zum Montag in die Atmosphäre eintreten, teilte die Europäische Raumfahrtbehörde Esa im italienischen Frascati mit. Derzeit sei aber der genaue Zeitpunkt noch unklar.

Der fünf Meter lange und 1,2 Tonnen schwere Satellit wird beim Herabstürzen in mehrere Teile zerbrechen, der Großteil wird verglühen. Wahrscheinlich werden mehrere kiloschwere Stücke zur Erde gelangen. Vorwiegend dürfte das jedoch Wasserflächen treffen. Ein Unglück sei extrem unwahrscheinlich, hieß es. Dutzende Satelliten endeten bereits ähnlich. Unfälle wurden bisher nicht bekannt.
 
GOCE hatte mit Messungen des Schwerefelds erstmals ein weltweites zentimetergenaues Höhenprofil der Erde geliefert. Damit können etwa unterschiedliche Höhenangaben von Bergen vereinheitlicht und Probleme bei Bauvorhaben besser gelöst werden. Die Daten dokumentieren auch den Anstieg des Meeresspiegels und Strömungsveränderungen, die für Klimamodelle wichtig sind.

Die US-Mission „GRACE“ hatte bereits ähnliche Ergebnisse erbracht. Die Genauigkeit von GOCE ist aber weit größer. Mitte nächsten Jahres wollen die Wissenschaftler die letzte Auswertung vorlegen. Die Höhengenauigkeit soll dann nach Angaben der koordinierenden Technischen Universität München bei zwei Zentimetern liegen.
 
GOCE sollte ursprünglich nur eineinhalb Jahre in der Umlaufbahn kreisen. Doch wegen geringer Sonnenaktivität reichte der Treibstoff fast dreimal so lang. Eine hohe Aktivität bremst den Satelliten ab. Im Oktober ging der Sprit dann aber endgültig aus. Seitdem warten die Forscher auf das Verglühen beim Wiedereintritt in die Atmosphäre. [dpa]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Satellit GOCE verglüht kommende Nacht Entscheidender als die genaue Uhrzeit ist doch die damit zusammenhängende Frage, wem verbleibende Schrottteile auf den Kopf fallen werden. Es muss leider erst etwas Schlimmes passieren, bevor die Wissenschaftler verpflichtet werden, eine eiserne Treibstoffreserve nicht für letzte Forschungsaktivitäten zu verbrauchen, sondern für eine durchaus mögliche, halbwegs ordnungsgemäße Versenkung in unbewohntere Gebiete einzusparen. Wer (Steuerzahler-) Geld hat, so ein Ding hochzuschießen soll es auch bitte sehr sicher, geordnet und rückstandsfrei wieder runterbringen. Wie bei einer guten, deutschen Pfandflasche bitte. Jetzt segelt es runter und wir spielen alle das lustige ESA-Lottospiel der Statistik. Die gehören mal von einer Berufsgenossenschaft begangen. Die lieben ja den Spruch vom "Hätt' noch emmer jott jejange!".
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