Schlepper-Satellit soll erstmals spritleeren Satelliten mitziehen

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Weltraum, Satellit, Erde; © Paopano - stock.adobe.com
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Erstmals hat ein Satellit im Weltall an einen fast spritleeren anderen Flugkörper angedockt und dessen Betriebsdauer so noch einmal um voraussichtlich fünf Jahre verlängert.

Der Satellit „MEV-1“ (Mission Extension Vehicle-1) sei im Oktober an Bord einer russischen Rakete gestartet, teilte das Unternehmen Northrop Grumman US-Medienberichten zufolge mit. In einem komplexen Manöver näherte er sich demnach dem 18 Jahre alten Kommunikationssatelliten „Intelsat 901“, der zwar technisch noch gut funktioniert, dem aber in den kommenden Monaten der Sprit ausgehen dürfte.

„Es war das erste Mal in der Geschichte, dass ein Andocken durchgeführt wurde an einem Satelliten, der dafür eigentlich nicht entworfen worden ist“, sagte Joe Anderson von Northrop Grumman. Zu den Kosten der Unternehmung wollte sich das Unternehmen zunächst nicht äußern.

Fünf Jahre soll „MEV-1“ „Intelsat 901“ nun als eine Art Schlepper-Satellit mitziehen. Danach soll „Intelsat 901“ ausrangiert werden, „MEV-1“ könnte aber noch geplante zehn Jahre lang anderen spritleeren Satelliten aushelfen. Die Technologie könne möglicherweise der stetig wachsenden Zahl ausrangierter Satelliten, die zu Weltraumschrott werden, entgegenwirken, schrieb die „New York Times“.

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  • Satellit-Erde-Nacht: © Paopano - stock.adobe.com

7 Kommentare im Forum

  1. Denke das ist aber schon eine riskante Mission, denn wenn es schief geht und beide Satelliten crashen hat man Trümmerteile in der Position die auch anderen Satelliten auf gleicher Position gefährlich werden können.
  2. Meistens ist es angeblich so das die Solarzellen und Wanderfeldröhren mit der Zeit auch an Leistung verlieren, und man dann ohnehin die Transponder immer weiter reduzieren müsste. Und für einen nur noch eingeschränkt nutzbaren Satelliten lohnt sich so ein Aufwand meistens wohl nicht.
  3. Schon eine gute Idee! - Viele Sats, aslo neuere, koennten laenger leben, aber Treibstoff ist immer ein Kompromiss zwischen Startgewicht und Lebensdauer. UND vermeidet Space-Scap. Wenn nun auch endlich eine Loesung fuer ein kontrolliertes Abstuerzen alter, ausgedienter Sats kommt, dann wuerde weniger Muell im Orbit sein.
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