Verwaiste ISS? Astronauten lassen Raumstation ungern im Stich

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Bild: © jim - Fotolia.com
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Bleibt die Internationale Raumstation zum ersten Mal seit fast elf Jahren verwaist? Für die derzeitigen Dauerbewohner ist klar: Sie würden die ISS nur äußerst ungern im Stich lassen.

Die US-Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS würden ihr Domizil im All nur äußerst ungern unbewohnt zurücklassen. Das machten sie auf einer Pressekonferenz der US-Weltraumbehörde NASA am Dienstag deutlich. Es gibt wachsende Befürchtungen, dass die Station möglicherweise im November vorübergehend geräumt werden muss. Zugleich warnten die derzeitigen Dauerbewohner, dass es „bedeutende“ Probleme geben könnte, wenn die Station längere Zeit verwaist bliebe.
 
Hintergrund ist die jüngste Panne mit einer russischen Sojus-Trägerrakete: Eine fehlerhafte Zündung der dritten Raketenstufe hatte im vergangenen Monat zum Absturz eines Frachtraumschiffes geführt. Seit der Stilllegung der NASA-Raumfähren sind Sojus-Kapseln die einzige Möglichkeit, Menschen zur ISS zu bringen. Die NASA hat angekündigt, dass alle Dauerbewohner in der ISS zur Erde zurückgebracht werden, wenn das Sojus-Problem nicht bis Mitte November gelöst ist.

Die ISS müsse gehegt und gepflegt werden, sagte Astronaut Mike Fossum. Wenn es aber nicht möglich sei, die Station bewohnt zu lassen, „werden wir sie in der bestmöglichen Verfassung zurücklassen, damit die nächste Crew die Lichter anmachen kann“.
 
Derzeit hat die ISS sechs Dauerbewohner. Drei davon sollten ursprünglich am 8. September heimkehren, aber die Rückreise verzögert sich nun bis mindestens Mitte des Monats. Die Hoffnungen schwinden, dass vor dem im November geplanten Heimflug der anderen drei Crewmitglieder drei neue Bewohner zur Station geschickt werden können. Sonst wäre die Station zum ersten Mal in fast elf Jahren verwaist.
 
Fossum sagte, eine kurze unbemannte Zeitspanne wäre keine große Sache. „Aber wenn sich eine kurze Lücke zu einer monatelangen Pause ausdehnt, dann besteht eine größere Möglichkeit, dass wir hier oben ein Problem bekommen, das erheblich werden könnte, wenn niemand zum Handeln da ist“. [Gabriele Chwallek/Anne Walters]

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