Wichtiges Signal für Erhalt von UHF-Frequenzen für Rundfunk- und Kultur

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UHF © Сake78 (3D & photo) via stock.adobe.com
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Die Frequenzen für Rundfunk und Kultur im Bereich 470 bis 694 MHz müssen über 2030 erhalten bleiben. Das war der Tenor einer hochkarätig besetzten und international besuchten Online-Konferenz der Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen.

Vertreter der Bundes- und Landespolitik, des Rundfunks, der Kultur sowie der Gerätehersteller unterstrichen diese Forderung vor dem Hintergrund der Vorbereitungen zur Weltfunkkonferenz 2023 und einer anstehenden Empfehlung der EU im kommenden Jahr.

Ein Ausrufezeichen hatte zuvor auch die künftige Bundesregierung gesetzt: Im Koalitionsvertrag formuliert sie das klare Ziel, das UHF-Band „dauerhaft für Kultur und Rundfunk [zu] sichern“. Die rheinland-pfälzische Staatssekretärin Heike Raab (SPD), Koordinatorin der Rundfunk-Angelegenheiten im Länderkreis, bekräftigte, dass die neue Bundesregierung auch die Unterstützung der Länder in dieser wichtigen frequenzpolitischen Frage hat.

Koalitionsvertrag bezieht in puncto „Diskussion ums UHF-Band“ eindeutig Stellung

MdB Thomas Hacker (FDP) unterstrich dieses deutliche politische Bekenntnis. Seine Überzeugung ist, dass die betroffenen Frequenzen vitale Voraussetzung für die Sicherung und Entwicklung von Kultur und Rundfunk in Deutschland seien. Millionen Menschen nutzen täglich die Rundfunkangebote von öffentlich-rechtlichen und privaten Veranstaltern. Diese benötigen die UHF-Frequenzen, um Medieninhalte zeitgemäß produzieren und über eine krisensichere Infrastruktur anbieten zu können. Darüber hinaus ist für deren Entwicklung eine Perspektive erforderlich, das aktuelle Rundfunkspektrum künftig etwa für 5G-Broadcast nutzen zu können.

Essenziell ist die Bedeutung der UHF-Frequenzen auch für den Kultur- und Eventbetrieb. Theater, Messen und Universitäten sind auf die störungsfreie Nutzung der Frequenzen und auf dessen partnerschaftliche Nutzung mit dem Rundfunk angewiesen. Für die souveräne Nutzung durch Kulturschaffende stehen schon heute oft zu wenige Funkfrequenzen zur Verfügung. Der zuverlässige und weltweite Zugang von drahtlosen Mikrofonen zu den Kulturfrequenzen im Bereich 470-694 MHz ist daher unverzichtbar.

Perspektivisch rückt die Debatte über Rundfunk- und Kulturfrequenzen jetzt auf die EU-Ebene. Dort wird im Jahr 2022 über die Strategie für die künftige Nutzung der UHF-Frequenzen auf europäischer Ebene, sowie die Vorbereitung auf die Weltfunkkonferenz 2023 entschieden. Die neue Bundesregierung wird sich daher in Kürze auch auf europäischer und internationaler Ebene frequenzpolitisch positionieren. Der Koalitionsvertrag dürfte hierbei die Richtung weisen.

Quelle: Vaunet, ZVEI

6 Kommentare im Forum

  1. Weshalb entweder DVB-T2 oder 5G-Broadcast? Die Frequenzplanung erlaubt beides parallel. Prinzipiell möglich wäre DVB-T2 bei den ÖR und 5G-Broadcast bei den Privaten. Die Frage die sich stellt ist eher was die zukünftigen Nutzungsszenarios sind. Sollen damit überwiegend ortsfeste TV-Geräte in den Wohungen oder mobile Geräte versorgt werden? Das erfordert unterschiedliche Sendernetzkonzepte.
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