Amazon-Technik-Chef: Snowden hat Verschlüsselung vorangetrieben

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Die Enthüllungen von Edward Snowden haben vor zweieinhalb Jahren ein Beben verursacht. Nach Meinung von Amazon-Technikchef Werner Voges zeigen sie auch nachhaltige Auswirkungen, indem sie den Bedarf von Daten-Verschlüsselung verdeutlicht haben.

Die Snowden-Enthüllungen über die ausufernde Überwachung durch anglo-amerikanische Geheimdienste haben nach Einschätzung des Amazon-Technikchefs Werner Vogels erheblich dazu beigetragen, den Einsatz von Verschlüsselung populärer zu machen. „Das hat uns enorm geholfen“, sagte Vogels in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Schon vor der Snowden-Affäre habe Amazon als führender Anbieter von Internet-Clouddiensten versucht, die Kunden dazu zu bewegen, zumindest die kritischen Business-Informationen und persönlich identifizierbare Daten zu den Kunden zu verschlüsseln. Nach den Enthüllungen des Whistleblowers sei die Nutzung von Verschlüsselung deutlich angestiegen, auch weil Amazon nun in fast allen Diensten seiner Cloud-Plattform AWS die notwendigen Werkzeuge zur Verfügung stelle.
 
Der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden hatte im Sommer 2013 unter anderem das als Top Secret eingestuftes Programm „Prism“ enthüllt, mit dem die Geheimdienste NSA und GCHQ Daten bei Providern wie Microsoft, Google, Yahoo und Facebook überwachen und auswerten. Vogels betonte, auch Amazon müsse mit seinem Clouddienst AWS die Gesetze in jedem Land beachten, in dem das Unternehmen geschäftlich aktiv sei, „egal ob es sich um die Gesetze in Deutschland, Großbritannien oder in den USA handelt“.
 
Mit Hilfe von Kryptographie könne jeder Anwender jedoch alleine entscheiden, wer Zugriff auf die Daten habe und wer nicht. „Wenn die Kunden die Daten verschlüsseln und dabei einen eigenen Schlüssel verwenden, ist auch sichergestellt, dass wir keine Daten weiterreichen können, selbst wenn jemand mit einer rechtlich verbindlichen Verfügung bei uns erscheint.“
 
Der Amazon-Technikchef empfahl den Unternehmen, auf jeden Fall ihre Daten zu verschlüsseln, egal ob sie in den eigenen Geschäftsräumen gespeichert würden oder auf Diensten wie AWS. Wer Verschlüsselung unter der eigenen Kontrolle einsetze, sei auch nicht auf Treuhänderdienste angewiesen. „Zwei Drittel aller Dax-Konzerne setzen AWS ein und haben alle ihre „Due Diligence“, also eine umfassende Risikoprüfung, durchgeführt.“[dpa/kw]

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